Dtsch Med Wochenschr 2002; 127(39): 2027
DOI: 10.1055/s-2002-34358-2
Leserbriefe
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Erwiderung: Laterofixation der Stimmlippe statt Tracheotomie bei akuter beidseitiger Stimmlippenparese

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Publication History

Publication Date:
28 April 2004 (online)

Die von Herrn Dr. Rosanowski erbetene Zusatzinformation unterstreicht die Wertigkeit der von Lichtenberger beschriebenen Methode zur reversiblen endo-extralaryngealen Stimmlippenlateralisation bei akuter beidseitiger Stimmlippenparese. Von den zwölf Fällen einer wiedergekehrten Stimmlippenfunktion betrafen sieben die operativ nicht tangierte Seite, fünfmal kehrte die Funktion der passager endo-extralaryngeal lateralisierten Stimmlippe zurück. Dieser im untersuchten Kollektiv nicht signifikante Unterschied muss dahingehend kommentiert werden, dass bei der Auswahl der betroffenen Seite im Zweifelsfall bei einer fraglichen Restmobilität einer Stimmlippe grundsätzlich die keinerlei Motilität zeigende Stimmlippe lateralisiert wird. Hierdurch ist die Ausgangssituation für die reversibel lateralisierte Stimmlippe in entsprechenden Fällen sogar als vergleichsweise ungünstiger anzusehen. Das von Rosanowski weiterhin diskutierte Gefahrenpotential einer sich ausbildenden Ankylose kann in letzter Konsequenz ebenso wenig ausgeschlossen werden wie die Möglichkeit einer sich nach der alternativ durchzuführenden Tracheotomie ausbildenden Trachealstenose. Die mit einer Tracheotomie allerdings unzweifelhaft einhergehenden nicht nur physischen, sondern auch psychischen Belastungen des Patienten stehen demgegenüber ebenso außer Frage wie entsprechende Probleme bei dem tolerierten Verzicht auf therapeutische Maßnahmen der zum Teil ganz erheblich stridorösen Patienten.

Autor

Dr. Univ.-Prof. J. A. Werner

Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen und Ohrenheilkunde, Klinikum der Philipps-Universität

Deutschhausstraße 3

35037 Marburg

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