Psychotraumatologie 2002; 3(3): 37
DOI: 10.1055/s-2002-33382
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Perspektive Getrennt

Evaluation einer zeitlich begrenzten psychologischen Intervention zur Prävention von Scheidungsfolgen für Kinder und ElternJoachim Kosfelder, Arnold Langenmayr, Samira Akasmou
  • 1Universität Essen
Further Information
#

Autorenanschrift:

Dr. Joachim Kosfelder,

Ruhr-Universität Bochum,

Fakultät für Psychologie,

44780 Bochum.

Phone: Tel. +49 234 322 3181

Fax: Fax. +49 234 321 4304

Email: Joachim.Kosfelder@Ruhr-Uni-Bochum.de.

Publication History

Publication Date:
12 September 2002 (online)

 
Table of Contents #

Zusammenfassung

Vor dem Hintergrund verschiedener Forschungsergebnisse kann Trennung und Scheidung als kritisches, potenziell traumatisches Lebensereignis für Kinder und ihre Eltern verstanden werden. An einer 12-wöchigen Gruppenintervention zur Prävention von problematischer Trennungsverarbeitung nahmen insgesamt 116 Elternteile mit 157 Kindern in insgesamt 13 Gruppen teil. Vorgestellt werden Problemfelder, konzeptionelle Überlegungen und erste Ergebnisse der begleitenden Evaluation der Maßnahme. Berichtete Verbesserungen im psychischen Wohlbefinden (Selbstwert, Scheidungsbewältigung), erfasst mittels unterschiedlicher Maße, werden mit Blick auf eine erweiterte Evaluationsperspektiven diskutiert.

#

Perspecitve: Seperation

#

Assessment of a Psychological Intervention for a Limited Time to Prevent Sequels of Separation for Children and Parents

Marital separation and divorce may be seen as critical life events for children and their parents. A prevention programme comprising 12 weeks was offered to 116 parents and 157 children who participated in one of 13 consecutive treatment groups. First longitudinal data are reported indicating improvement in self-esteem both in children and parents as well as better functioning in several areas of life. Data are discussed with regard to several strategies to overcome methodological problems within the evaluation of family-based treatment.

#

Trennung und Scheidung - ein kritisches Lebensereignis mit Trauma-Qualität?

Etwa in der Zeit um 1970 entstand ein Bruch in der Beurteilung der Scheidungsfolgen für Kinder. Man kann dies als Teil einer generellen Entwicklung in der Psychologie sehen, die Auswirkung äußerer Lebensumstände auf das Individuum weniger strikt zu sehen und deren Abhängigkeit von weiteren Variablen stärker zu betonen. Hierher gehören auch Variablen, die in der Persönlichkeit des Betroffenen liegen, was mit dem Begriff der Vulnerabilität gefasst wurde. Selbst bei konfliktreichen und traumatischen Ereignissen stellten sich nun mögliche positive Verarbeitungen heraus z. B. in Richtung auf größere Reife und Humanität [1]. Solche Erkenntnisse gingen einher mit der Entwicklung der kognitiven Verhaltenstherapie, die gerade den Bereich zwischen Umweltereignis und Konsequenz für das Individuum mit der Konzeption des individuellen Bewertungssystems etwa bei Ellis [2] in den Mittelpunkt der Betrachtung rückte.

Galt es vor 1970 als mehrheitlich vertretene Auffassung in der psychologischen Literatur, dass die Scheidung der Eltern nicht nur für diese selbst, sondern auch für deren Kinder erhebliche negative Konsequenzen nach sich ziehen müsste [3], so setzte sich danach die Erkenntnis durch, dass die Effekte einer Scheidung für die Kinder sehr deutlich von den genaueren Umständen der Scheidung und damit u. a. auch von den Verarbeitungsmöglichkeiten des Kindes abhängen. So etwa können die Spannungen, die lange Zeit vor dem Scheidungstermin bereits in der Familie vorhanden waren, durchaus deutlichere Wirkungen haben als die Tatsache der irgendwann in die Wege geleiteten juristischen Scheidung. Für die konkreten Auswirkungen auf das Kind sind Kontaktregelungen mit beiden Elternteilen, wie der sorgeberechtigte Elternteil, aber auch der nichtsorgeberechtigte mit dem Scheidungsgeschehen und dessen Folgen umgeht, nötige Wohnsitzwechsel, soziale und finanzielle Veränderungen usw. von Bedeutung.

Gegen die früheren Ergebnisse wurde nun ins Feld geführt, dass Scheidung und Sozialschicht korrelieren können. Sollte dies in einer Gesellschaft in stärkerem Umfang der Fall sein, so müsste die Sozialschicht bei allen Betrachtungen der Scheidungsfolgen kontrolliert werden, damit man nicht letzten Endes Aussagen über die Sozialschicht macht, wenn man von Scheidungsfolgen spricht. Auch das Faktum der Scheidung als solches ist sicher nicht immer zu allen Zeiten gleich zu werten, sondern hängt sehr deutlich von den Normen und Einstellungen hierzu und von seiner Häufigkeit ab. In der Tat ist mittlerweile nachgewiesen, dass Ereignisse, die viele Menschen zur selben Zeit treffen, von diesen als weniger belastend verarbeitet werden als solche, die nur wenige Personen berühren [4]. Dies ist auch verständlich, da man sich natürlich in Fällen, in denen man als Einzelner unter sehr vielen betroffen ist, als besonders schlimm vom Schicksal getroffen erlebt. Letztlich wurde auch darauf hingewiesen, dass die Nichtscheidung der Eltern nicht unbedingt eine günstige Situation für die Kinder bedeutet. Wenn Eltern trotz kaum zu überbrückender Differenzen ausschließlich den Kindern zuliebe zusammen bleiben, so mag dies auch eine sehr gespannte und belastete Familienatmosphäre bedeuten.

Langenmayr und Mitarbeiter hatten um etwa 1980 eine Untersuchung begonnen, deren Ziel einerseits ein Vergleich von Scheidungskindern und Nicht-Scheidungskindern war, andererseits aber auch die Ermittlung der Auswirkung der genaueren Umstände des Scheidungsgeschehens auf die Kinder [5] [6]. Während sich dabei einerseits in der Tat die lange vermuteten Auswirkungen einiger Rahmenbedingungen zeigten, wie z. B. schon lange vor der Scheidung bestehender Spannungen in der Familie, die negativere Auswirkung eines geringen Alters der Kinder, die deutlichere Auswirkung von Vater-Abwesenheit bei Jungen usw., zeigten sich entgegen dem damaligen Mainstream auch deutliche Unterschiede zwischen Scheidungskindern und Nicht-Scheidungskindern. So fielen Scheidungskinder etwa im Rosenzweigtest durch eine deutliche Tendenz zur Impunitivität auf, also zur Reaktionslosigkeit bzw. zur Reaktion ohne Straftendenz gegen andere oder sich selbst bei erlebten Frustrationen, ferner aber auch in den 4 verwendeten HAWIK-Unterskalen (AW, AV, WT, ZS) durch signifikant niedrigere Werte.

Auch wenn diese Untersuchung einige Kritikpunkte aufweist, wie etwa z. T. retrospektiv erhobene Angaben von den Eltern, so verwunderte die Autoren doch, dass sich die Befundlage in der Literatur so stark ändern kann, dass man zunächst etwa vor 1970 sehr viele nachteilige Befunde für Scheidungskinder ermittelte, während sich danach nur noch wenige prinzipielle Differenzen ergaben. Eine Rolle hierbei könnten auch Faktoren spielen, die in der Literatur bisher wenig gewürdigt und noch weniger empirisch untersucht wurden. So stellte es sich in der Folgezeit als schwierig heraus, die genannten Ergebnisse zu publizieren.

In der Folge der Untersuchungen ab 1970 konnte man zeitweise den Eindruck gewinnen, dass die Scheidung der Eltern ein völlig unproblematisches, vielleicht sogar eher positives Faktum für Kinder darstellt und dass Ehepaare, die sich scheiden lassen, nichts mehr im Auge haben als das Wohl der Kinder und des früheren Partners. Dies erscheint jedoch wenig realistisch, da unter solchen Bedingungen die Voraussetzungen für eine Scheidung nicht gegeben wären.

So ist mittlerweile auch wieder eine Wandlung in der Einstellung der Psychologie bei diesem Thema zu erkennen. Etwa unter dem Begriff der bewussten Entfremdung des einen Elternteils vom Kind durch den anderen, der in USA heute nahezu als Syndrom betrachtet wird (parental alienation syndrom [7] [8]), werden in jüngster Zeit die Geschehnisse und Hintergründe wieder akzentuiert, die an Scheidungen doch problematisch für Kinder sind. Gemeint ist damit, dass z. B. Kinder und ihre Manipulation zur Feindseligkeit als Waffe gegen den anderen Partner und die Umgangsvereitelung zum Ausleben der Aggression gegen diesen benutzt werden.

Es ist also wohl einerseits sicher richtig, dass die Auswirkungen des Scheidungsgeschehens einschließlich der vorher liegenden und nachfolgenden Spannungen unterschiedlich sein können. Ebenso erscheint aber wahrscheinlich, dass die Fälle eher theoretisch denkbar und in der Praxis eher selten sind, bei denen Eltern mit dem Ende ihrer Beziehungen und mit der Enttäuschung all der Erwartungen, wegen derer sie diese einmal eingegangen waren, so vernünftig und offen umgehen, dass negative Auswirkungen auf die Kinder und die beiden Partner nicht erwartet werden müssen.

Auf der Basis unserer Untersuchungsbefunde und der geschilderten weniger euphorischen Sicht des Scheidungsgeschehens in Bezug auf die Auswirkungen für die Kinder, wie sie mittlerweile in der Literatur wieder eher gestützt wird [9] konzipierten wir das Projekt „Perspektive Getrennt” (vorgestellt in [10]), dessen Ergebnisse nun in einer ersten Auswertung dargestellt werden sollen.

Ziel des Projektes „Perspektive Getrennt”, von dem erste Ergebnisse hier vorgestellt werden, war die familienbasierte Prävention von trennungs- und scheidungsbedingten Schwierigkeiten und Auffälligkeiten. Es ging dabei darum, inwieweit psychologische Interventionen bei Scheidungseltern und ihren Kindern die psychische Situation der einzelnen Familienangehörigen zu verbessern imstande sind. Diese Zielsetzung unterscheidet sich auch im Hinblick auf die begleitende Evaluation erheblich von der Vorgehensweise bei der Entwicklung und Untersuchung von beispielsweise Behandlungsverfahren für manifeste psychische Störungen bei Einzelpersonen.

#

Die Evaluation von krisenbezogenen Präventionsmaßnahmen

Die Evaluation eines präventiv ansetzenden, familienorientierten Angebots nach spezifischen Krisen steht demgegenüber vor verschiedenen Problemstellungen [11]: So sollte (a) im Design sichergestellt werden, dass gemessene Verbesserungen auch tatsächlich auf die Maßnahme - und nicht etwa auf davon unabhängige individuelle Anpassungs- und Reifungsprozesse - zurückgeführt werden können.

Ferner sollten die unterschiedlichen Perspektiven innerhalb der Teilfamilien berücksichtigt werden. Damit stellt sich aber (b) die Frage nach der Untersuchungseinheit: Eine Beschränkung ausschließlich auf die Angaben des teilnehmenden Elternteils griffe zu kurz angesichts eigener Betroffenheit, wie sie z. B. in Schuldgefühlen den Kindern gegenüber zum Ausdruck kommen könnte. Die Sicht der Kinder hingegen wird einerseits alters- und entwicklungsabhängig schwanken, andererseits wäre die Annahme von Unabhängigkeit bei Daten von 2 oder mehreren Kindern der gleichen Eltern nicht gerechtfertigt. Die Aggregation von Eltern- und (oft mehrerer) Kinder-Resultate zu einem ‚Familien-Kennwert’ berücksichtigt nicht die unterschiedlichen, z. T. divergierenden Erfahrungen, die alle Beteiligten in der Folge und Bewältigung der elterlichen Trennung/Scheidung machen.

Schließlich sind (c) weitergehende Überlegungen zu den Operationalisierungen erforderlich: Neben der Frage, welche Prozesse es zu erfassen gilt, spielen angesichts der überwiegend sehr jungen Kinder auch Erwägungen eine Rolle, welche Verfahren ab welcher Altersstufe eingesetzt werden können. Darüber hinaus wären Erhebungen wünschenswert, die dem systemischen Charakter der Intervention Rechnung tragen: Wie sieht eine teilnehmende Mutter die Entwicklungen ihrer Tochter, wie die ihres Sohnes? Und wie beurteilen sowohl Sohn als auch Tochter unabhängig von einander die Veränderungen ihrer Mutter?

Im Folgenden sollen Lösungsansätze für die aufgeworfenen Fragen und erste Evaluationsergebnisse vorgestellt werden.

#

Methoden

#

Das Projekt ‚Perspektive Getrennt’

Das Projekt ‚Perspektive Getrennt’ wurde in der ersten Hälfte der 90er Jahre unter der Leitung des Zweitautors an der Universität Essen durchgeführt. Vorgesehen waren getrennte Eltern- und altershomogene Kindergruppen an jeweils 12 ca. 2-stündigen Abendterminen im Wochenabstand. Hinzu kam im letzten Drittel der Gruppenlaufzeit ein gemeinsamer Wochenendtermin, an dem Eltern- und Kindergruppen zusammengeführt wurden. Parallel zur inhaltlichen Ausarbeitung wurde die hier vorzustellende Vorgehensweise der Begleitforschung festgelegt.

#

Design

Die bereits erwähnten Überlegungen legten ein quasi-experimentelles Design mit mehrfacher Messwiederholung nahe (Abbildung 1). Dieses sah vor, sowohl die teilnehmenden Eltern als auch ihre Kinder unmittelbar nach der i. d. R. telefonischen Anmeldung zu einer ersten Diagnostiksitzung (Prä 1) einzuladen. Vergingen bis zum Start der Gruppe - abhängig von der Anzahl der Anmeldungen - 6 oder mehr Wochen, so wurde unmittelbar vor der ersten Gruppensitzung eine zweite Diagnostikeinheit (Prä 2) anberaumt, so dass für ca. 30 % der Teilnehmer eine Baseline-Messung zur Verfügung steht. Direkt nach Beendigung einer Gruppe wurde die Post-Diagnostik durchgeführt, danach wurden noch 3-Monats- und 6-Monats-Follow-ups (Kat 1 und Kat 2) durchgeführt.

Zoom Image

Abb. 1: Veranschaulichung des quasiexperimentellen Designs mit bis zu fünf Messzeitpunkten (Prä 1, Prä 2, Post, Katamnese 1 und Katamnese 2); die hier vorgestellte längsschnittliche Auswertung wird durch Pfeil a) symbolisiert, die noch ausstehende querschnittliche Analyse durch Pfeil b).

Das Design ermöglicht neben den hier vorzustellenden längsschnittlichen Vergleichen (durch Aggregation über die Gruppen hinweg) auch querschnittliche Auswertungen, die durch einen Vergleich der Interventionsphase einer Gruppe mit der zeitlich parallelen Baseline-Phase der folgenden Gruppe entstehen (Pfeil b in Abb. [1]).

#

Messinstrumente

Im Rahmen des Gesamtprojektes wurden verschiedene Maße für Eltern und Kinder erhoben, die in Tab. [1] aufgelistet werden.

Dimension Eltern Kinder
FamilienklimaFamilienklimaskalen
(FKS; Schneewind et al., 1985)
Familienklimaskalen
(FKS, ab 9 J.)
Selbstwert/
Selbstkonzept
Frankfurter Selbstkonzeptskalen (FSKN; Deusinger, 1986) Aussagenliste Selbstkonzept (ALS; Schauder, 1990; ab 8 J.)
ErziehungspraktikenEP-Skalen
(Schneewind et al, 1985)
EP-Skalen
(ab 9 J.)
Umgang mit FrustrationRosenzweig Picture Frustration Test (RPF; Rauchfleisch, 1979)Rosenzweig Picture Frustration Test (ab 6 J.)
IntelligenzleistungenSubtests aus HAWIK bzw.
HAWIWA (ab 4 bzw. 6 J.)
Aktuelle Situation Essener Fragebogen (EFES/EFET)
-
(qualitative Auswertung)
Zeichentest Verzauberte Familie (o. Altersgrenze)

Tab. 1: Übersicht über die im Projekt eingesetzten Messmittel mit Angaben von Autoren und untere Altersgrenze bei den Kinder-Fragebogen (für die hervorgehobenen Instrumente werden unten erste Ergebnisse berichtet)

Der hier zu berichtende erste Auswertungsschritt konzentriert sich auf Aspekte des Selbstkonzeptes sowohl der Kinder als auch der Elternteile sowie auf Angaben aus dem Essener Fragebogen für Eltern in Trennungs- und Scheidungssituationen (EFET/EFES). Über die Basisdaten hinaus machten die Elternteile hier Angaben u. a. zu folgenden Gesichtspunkten:

  • Dauer und Qualität der Ehe/Partnerschaft

  • Reaktionen auf Krise

  • Außenbeziehung vor der Trennung

  • Trennungsphase während der Ehe

  • Trennungsgründe, Trennungsinitiative/-intention und räumliche Veränderungen

  • Trennungsempfinden und aktueller Kontakt

  • Erneuter Partnerschaftsversuch mit diesem Partner

  • Reaktionen der Umwelt und soziale Unterstützung

  • Körperliche/psychische Beschwerden und Psychotherapie

  • Neue Partnerschaften nach der Trennung

  • Aktuelles Befinden in diversen Lebensbereichen/ Schwierigkeiten

Kinder ab einem Alter von 8 Jahren bearbeiteten die Aussagen-Liste zum Selbstwertgefühl für Kindern und Jugendliche [12]. Erhoben werden mit der ALS Selbsteinschätzung von Kindern und Jugendlichen in den 3 Bereichen Schule, Freizeit und Familie. Die Fragetypen entsprechen den folgenden Item-Beispielen für die 3 Subskalen: (1) „In der Schule bin ich immer ein fröhlicher Mensch”, (2) „In der Freizeit bin ich immer ein fröhlicher Mensch” bzw. (3) „In meiner Familie bin ich immer ein fröhlicher Mensch”. Die Antwortskala reicht jeweils von 1 = „stimmt überhaupt nicht” bis 5 = „ja, ganz genau”.

Auch von den an den Gruppen teilnehmenden Elternteilen wurden Selbstkonzeptaspekte erhoben. Die Frankfurter Selbstkonzeptskalen (FSKN;[13] setzen sich aus 78 Items zusammen, welche die folgenden 10 Subskalen bilden: Allgemeine Leistungsfähigkeit, Allgemeine Problembewältigung, Verhaltens- und Entscheidungssicherheit, Selbstwertschätzung, Empfindlichkeit und Gestimmtheit, Standfestigkeit, Wertschätzung durch andere, Irritierbarkeit durch andere, Gefühle und Beziehung zu anderen und soziale Kontakt- und Umgangsfähigkeit. Ein Item-Beispiel aus der Skala Standfestigkeit lautet: „Es fällt mir schwer meine Meinung vor einer Gruppe zu vertreten”. Die Antworten liegen im Bereich von 1 = „trifft sehr zu” bis 6 = „trifft gar nicht zu”.

#

Statistische Auswertungen

Wie oben angedeutet, wird die Auswertung durch die Mischung von unabhängigen (verschiedene Familien) und abhängige Daten (mehrere Kinder in einer Familie) sowie z. T. fehlende Werte erschwert. Eine Auswertestrategie für derartige Datensätze eröffnen sog. Hierarchisch Lineare Modelle [14] bzw. Mixed-Effects-Regressionsmodelle [15]. Dabei wird mit Hilfe eines Maximum-Likelihood Verfahrens der Werteverlauf einer Person als zuvor definierte Verlaufs- oder Wachstumskurve beschrieben. Im (einfachsten) Fall einer angenommenen linearen Kurve sind 2 Parameter zur Beschreibung des individuellen Verlaufes erforderlich: Der Anfangswert zu Interventionsbeginn (die Höhenlage der Regressionsgeraden) und ihre Steigung pro Zeiteinheit [16].

Das hier zur Datenanalyse eingesetzte Programm MIXREG [15] schätzt diese Parameter individuell für jeden Fall (Kind oder Elternteil) anhand aller vorliegenden Messwerte. Durch gewichtete Parameterschätzungen (sog. Empirical Bayes Schätzungen) wird die verfügbare Information optimal ausgeschöpft: Liegen nur wenige Erhebungen pro Fall vor (mindestens jedoch 2), so erhöht sich der Einfluss des Gesamtgruppenverlaufs bei der Schätzung der personenspezifischen Parameter.

#

Stichprobe

Die Stichprobe der teilnehmenden Eltern und ihrer Kinder wurde zu einem Teil durch Hinweise in lokalen und regionalen Medien gewonnen. Da es sich hierbei vermutlich eher um hoch problembewusste (und evtl. auch -belastete?) Interessenten handeln dürfte, wurden von Beginn an verschieden Multiplikatoren (z. B. Ärzte, Ämter, spezialisierte Anwaltskanzleien) gewonnen. Diese sprachen ihrerseits potenzielle Interessenten an, wodurch auch Familien mit weniger Eigeninitiative erreicht werden konnten. Trotz dieser Maßnahme müssen Selektionseffekte angenommen werden.

Insgesamt haben 93 Mütter und 23 Väter mit 157 Kindern (66 Töchter, 91 Söhne) das Angebot wahrgenommen. Zwischen einem und 3 Kinder pro Elternteil nahmen an jeweils einer von max. 3 parallel laufenden altershomogenen Kindergruppen teil.

Das Alter der Elternteile schwankte zwischen 27 und 46 Jahren, das der Kinder lag zwischen einem und 14 Jahren. Die Eltern waren vor der Trennung im Schnitt 9,4 Jahre verheiratet (Range von 1 bis 24; Median 8,5; SD: 5,7). Zum Zeitpunkt der Erstbefragung (Prä-Messung) lebten alle Eltern getrennt; juristisch geschieden waren lediglich 4,3 %.

Bedingt durch verschiedene Faktoren schwankt das N der einzelnen Analysen erheblich: Für viele Elternteile war es in der aktuellen Krisensituation nur unter großen Schwierigkeiten möglich, zu den z. T. mehrstündigen Diagnostikterminen zu erscheinen. Bei den Kindern sind hier vor allem die unterschiedliche Alters-Untergrenzen der verschiedenen Testverfahren zu nennen.

#

Ergebnisse

#

Ergebnisse aus dem Elternfragebogen EFET/EFES

Auf i. d. R. fünfstufigen Items beurteilten die teilnehmenden Elternteile ihre aktuelle Situation, die hier im Vergleich von Vorher- (Prä) und Nachher-Messung (Post) wiedergegeben wird. Es zeigten sich eine deutliche Abnahme von Emotionen, vor allem Vorwürfen, beim Kontakt mit dem Ex-Partner (T = 4,69; df = 59; p < 0,000), was mit einer Verbesserung der Beziehung zum Ex-Partner einherging (T = -2,62; df = 57; p = 0,011).

Aktuell bestehende soziale Beziehungen wurden besser bewertet (T = -2,44; df = 59; p = 0,018), die Teilnehmer fühlten sich darin auch besser verstanden (T = -2,89; df = 59; p = 0,005). Zur Bewältigung der Situation werden mehr Ansprechpartner gefunden, z. B. Kollegen (T = -2,30; df = 41; p = 0,026) oder tendenziell auch Nachbarn (T = -1,77; df = 53; p = 0,083); dabei werden im Prä-Post-Vergleich die Kinder, die eigenen Eltern und Geschwister, aber auch Freunde sowie der Ex-Partner nicht signifikant häufiger herangezogen.

Die Teilnehmer erlebten sich tendenziell zunehmend als Menschen „mit neuen und anderen Entwicklungsmöglichkeiten” (T = -1,84; df = 55; p = 0,071) und hatten das Gefühl, weniger „schief angesehen” zu werden (T = 2,21; df = 58; p = 0,031) bzw. als „lästig” (T = 2,19; df = 57; p = 0,033), „überflüssig” (T = 1,82; df = 58; p = 0,073) und ohne festen Partner als „uninteressant” (T = 2,95; df = 56; p = 0,005) empfunden zu werden.

Insgesamt wurde eine deutliche Verbesserung der psychischen Verfassung mitgeteilt (T = -3,90; df = 57; p < 0,000).

Auch hinsichtlich ihrer Kinder benannten die Teilnehmer Fortschritte: So wurden die Kinder nach der Trennung vermehrt als Stütze (T = -2,58; df = 56; p< ,013) und deutlich weniger als Belastung erlebt (T = 6,08; df = 74; p< ,000). Nach Ansicht der Elternteile wünschten sich die Kinder seltener, dass der Ex-Partner zurück käme (T = 3,52; df = 66; p< ,001). Die Kinder werden als weniger aggressiv beschrieben (T = 2,00; df = 71; p< ,049), jedoch wurde keine signifikante Veränderung von Rückzugsverhalten, Selbstbewusstsein, Ängstlichkeit, Konzentration oder Anlehnung von den Eltern bemerkt. Im Mittel gaben sie jedoch an, ihre Kinder haben die endgültige Trennung vom Partner zunehmend besser verkraftet (T = -2,035; df = 64; p< ,046).

#

Ergebnisse der Verlaufsanalysen

Tab. [2] führt die Ergebnisse der hierarchisch linearen Modelle zu den Subskalen der Frankfurter Selbstkonzeptskala (FSKN) für die Eltern sowie für die Aussagenliste Selbstkonzept (ALS) für die Kinder auf. Dabei wurden signifikant positive Steigungsparameter - also eine Zunahme auf den positiv gepolten Subskalen - für 5 von 9 FSKN-Dimensionen geschätzt. Ihnen steht allerdings eine Abnahme der allgemeinen Problembewältigung gegenüber. Für die Subskala Wertschätzung durch andere konnte kein Modell angepasst werden; allerdings zeigt ein einfacher Prä-Post-Vergleich [17] auch hier einen Anstieg (T = -4,23; df = 35; p = ,000).

FSKN (N = 56; 159Messungen)ParameterSchätzungz-Wertp
Allgemeine Leitungsfähigkeit (AL)Höhenlage3,4484,220,000
Steigung0,032,19 0,029
Allgemeine Problembewältigung (AP)Höhenlage3,1156,880,000
Steigung-0,04-2,12 0,034
Verhaltens- und Entscheidungssicherheit (VE)Höhenlage3,0457,220,000
Steigung0,010,720,474
Selbstwertschätzung (SW)Höhenlage3,8658,910,000
Steigung0,042,29 0,022
Empfindlichkeit und Gestimmtheit (EG)Höhenlage2,8734,390,000
Steigung0,082,87 0,004
Standfestigkeit (ST)Höhenlage3,9741,300,000
Steigung0,082,92 0,004
Soziale Kontakt- und Umgangsfähigkeit (KU)Höhenlage3,3054,120,000
Steigung0,020,740,456
Wertschätzung d. andere (WA)-*)
Irritierbarkeit durch andere (IA)Höhenlage3,9432,440,000
Steigung0,092,30 0,022
Gefühle und Beziehung zu anderen (GA)Höhenlage3,9054,740,000
Steigung0,021,050,293
ALS (N = 29; 90 Messungen)ParameterSchätzungz-Wertp
Bereich SchuleHöhenlage3,5531,650,000
Steigung0,030,870,386
Bereich FamilieHöhenlage3,7233,100,000
Steigung0,061,98 0,047
Bereich FreizeitHöhenlage3,8338,080,000
Steigung-0,01-0,480,632

*) Für die Subskala „Wertschätzung durch andere” war keine Parameterschätzung möglich

Tab. 2: Ergebnisse der mixed effects Regressionsanalysen für neun Skalen der Frankfurter Selbstkonzeptskalen sowie die drei Bereiche der Aussagenliste Selbstkonzept: Parameterschätzungen für Höhenlage und Steigung sowie z-Werte und Signifikanzniveau

In Abbildung 2 werden exemplarisch die beobachteten und die geschätzten Verläufe auf 3 FSKN-Subskalen grafisch dargestellt. Die erwarteten Anstiege in der (grau unterlegten) Interventionsphase sind erkennbar, ebenso wie Schwankungen im Follow-up-Zeitraum. Diese werden für die Parameterschätzungen in Abhängigkeit von der Stichprobengröße zum jeweiligen Messzeitpunkt unterschiedlich gewichtet: n(Prä1) = 42; n(Prä2) = 22; n(Post) = 36; n(Kat1) = 30 und n(Kat2) = 29.

Zoom Image

Abb. 2: Exemplarische Darstellung von beobachtetem („o”, durchgezogene Linien) und geschätztem („e”, gestrichelte Linien) Werteverlauf dreier Subskalen der Frankfurter Selbstkonzeptskalen (SW = Selbstwertschätzung, EG = Empfindlichkeit und Gestimmtheit, ST = Standfestigkeit).

Für die Kinder (N = 29) zeigen sich moderate Verbesserungen in der ALS nur in einem von 3 erfragten Bereichen. Während ihre Selbsteinschätzungen im schulischen und Freizeitbereich weitgehend stabil blieben, nahm sie in dem in den Kindergruppen avisierten familiären Kontext zu.

#

Diskussion

Die Ergebnisse deuten auf eine Verbesserung des Befindens in der Folge der Gruppenteilnahme hin. Sie sind vor dem Hintergrund einer zeitlich sehr begrenzten Maßnahme bei gleichzeitigen massiven Veränderungen im Lebensumfeld (beispielsweise Verlust von sozialen Kontakten durch Umzug, finanzielle Probleme etc.) zu sehen. Die älteren Kinder - die ALS konnte ab dem achten Lebensjahr vorgelegt werden - berichteten im Mittel moderate Verbesserungen spezifisch im Bereich Familie, während andere Lebensbereiche (Schule, Freizeit) nicht tangiert waren.

Die Elternteile gaben ebenfalls positivere Selbstbeschreibung auf der Mehrzahl der Subskalen ab. Die demgegenüber auffallende Abnahme der Problembewältigung bei gleichzeitigem Anstieg der erlebten Leistungsfähigkeit mag auch darauf zurückgehen, dass es vor dem Hintergrund erhöhter psychischer Ressourcen zunehmend möglich wird, vorhandene Belastungen und Überforderungsmomente als solche zu erleben und zuzulassen.

Unterstützt wird diese Sichtweise durch die Angaben im Elternfragebogen (EFET/EFES).

Dargestellt wurde ein erster Schritt in der Evaluation des Präventionsprojektes, der eine Reihe von Fragen offen lässt. Angesichts der Vermischung von psychischen Adaptationsprozessen mit den Einflüssen der Gruppenteilnahme im längsschnittlichen Vergleich bedarf es der ergänzenden querschnittlichen Betrachtung, um die o. g. Effekte mit größerer Sicherheit auf die Intervention zurückführen zu können.

Während die Auswertestrategie mit mixed effects Regressionsanalysen dem teilweise unvollständigen Datensatz angemessen erscheint, bleibt derzeit offen, ob die Wahl einer komplexeren, z. B. kubischen Verlaufskurve die Daten besser beschreiben kann. Der Verlauf der Subskala Standfestigkeit in Abbildung 2 würde einen solchen Schritt nahe legen, allerdings mit der Konsequenz einer verkleinerten Analysestichprobe, weswegen hier darauf verzichtet wurde.

Gleichwohl empfiehlt sich diese Statistik ganz allgemein für die Analyse longitudinaler Daten, wie sie gerade im psychotraumatologischen Kontext beispielsweise durch wiederholte Follow-up-Messungen anfallen. Darüber hinaus bietet sich der hierarchisch lineare Ansatz auch bei Betrachtungen auf Familienebene für das Problem gemischt abhängiger Daten an, hier also zur adäquaten Berücksichtigung mehrerer Kinder eines Elternteils.

Größere Aussagekraft und eine spezifischere Qualitätsbeurteilung des Projektes ‚Perspektive Getrennt’ ist vom Einbezug weiterer Ergebnisse der bislang noch nicht ausgewerteten Instrumente (vgl. Tab. [1]) zu erhoffen. Die bislang ermutigenden Befunde zur Prävention traumatischer Scheidungsfolgen könnten dadurch weiter erhärtet werden.

#

Danksagung

Weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Durchführung und Auswertung des Projekts ‚Perspektive Getrennt’ gebührt unser Dank:
Jeannette Kardas, Ewa Kulisch, Walter Grützner, Barbara Stosiek-ter Braak, Ellen Schaal, Konstanze Schmeka, Alexander Gumny, Harald Walker, Anja Schellbach, Robert Fiedler, Joachim Mallach und Jasmin Gust

#

Literatur

  • 1 Veevers J E. Trauma versus strens: A paradigm of positive versus negative divorce outcomes. J Divorce Remarriage 1991 15: 99-126
  • 2 Ellis A. Die rational-emotive Therapie. Das innere Selbstgespräch bei seelischen Problemen und seine Veränderung. Pfeiffer München; 1977
  • 3 Toman W. Familienkonstellationen: Ihr Einfluss auf den Menschen und seine Handlungen. Beck München; 1965
  • 4 Filipp S -H. Kritische Lebensereignisse. Psychologie Verlags Union München; 1990
  • 5 Kardas J, Langenmayr A. Familien in Trennung und Scheidung. Enke Stuttgart; 1996
  • 6 Kardas J, Langenmayr, A. Sozial-emotionale und kognitive Merkmale von Scheidungskindern und Kindern aus Zwei-Eltern-Familien.  Prax Kinderpsychol Kinderpsychiat. 1999;  48 273-286
  • 7 Klenner W. Rituale der Umgangsvereitelung bei getrenntlebenden oder geschiedenen Eltern. Eine psychologische Studie zur elterlichen Verantwortung.  Z ges Familienrecht. 1995;  42 1529 ff
  • 8 Gardner R A. The parental alienation syndrome. Creative Therapeutics Cresskill, NJ; 1998
  • 9 Figdor, H. Kinder aus geschiedenen Ehen: Zwischen Trauma und Hoffnung. Matthias- Grünewald Mainz; 1991
  • 10 Grützner W, Kulisch E, Langenmayr A. Gruppenpsychotherapie bei Kindern aus Scheidungsfamilien und ihren Eltern. Ein integratives Modell auf personzentrierter Basis. Boeck-Singelmann C, Ehlers B, Hensel, TH, Kemper F, Monden-Engelhardt Ch Hogrefe Göttingen; Personzentrierte Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen. Bd 2: Anwendung und Praxis 1997
  • 11 Langenmayr A, Kosfelder J. Methodische Entscheidungen in der Evaluation von Psychotherapie.  Z Klin Psych, Psychopath Psychother. 1995;  43 273-290
  • 12 Schauder T. Aussagen-Liste zum Selbstwertgefühl für Kindern und Jugendlichen (ALS). Beltz Test Weinheim; 1990
  • 13 Deusinger I M. Die Frankfurter Selbstkonzeptskalen. Hogrefe Göttingen; 1986
  • 14 Bryk A S, Raudenbush S W. Hierarchical linear models: Application and data analysis methods. Sage Newbury Park, CA; 1992
  • 15 Hedeker D, Gibbons R D. MIXREG: A computer program for mixed-effects regression analysis with autocorrelated errors.  Comp Meth Prog Biomed. 1996;  49 229-252
  • 16 Lutz W, Martinovich Z, Howard, K. Vorhersahe individueller Psychotherapieverläufe.  Zeitsch Klein Psychol Psychother. 2001;  30 104-113
  • 17 Langenmayr A, Akasmou S, Kosefelder J. Perspektive Getrennt - Evaluation einer 12-wöchigen Intervention für Eltern und Kinder zur Trauma-Prävention nach Trennungs- und Scheidungskrisen. Vortrag auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychotraumatologie Köln; 4.-6.4.2002
#

Autorenanschrift:

Dr. Joachim Kosfelder,

Ruhr-Universität Bochum,

Fakultät für Psychologie,

44780 Bochum.

Phone: Tel. +49 234 322 3181

Fax: Fax. +49 234 321 4304

Email: Joachim.Kosfelder@Ruhr-Uni-Bochum.de.

#

Literatur

  • 1 Veevers J E. Trauma versus strens: A paradigm of positive versus negative divorce outcomes. J Divorce Remarriage 1991 15: 99-126
  • 2 Ellis A. Die rational-emotive Therapie. Das innere Selbstgespräch bei seelischen Problemen und seine Veränderung. Pfeiffer München; 1977
  • 3 Toman W. Familienkonstellationen: Ihr Einfluss auf den Menschen und seine Handlungen. Beck München; 1965
  • 4 Filipp S -H. Kritische Lebensereignisse. Psychologie Verlags Union München; 1990
  • 5 Kardas J, Langenmayr A. Familien in Trennung und Scheidung. Enke Stuttgart; 1996
  • 6 Kardas J, Langenmayr, A. Sozial-emotionale und kognitive Merkmale von Scheidungskindern und Kindern aus Zwei-Eltern-Familien.  Prax Kinderpsychol Kinderpsychiat. 1999;  48 273-286
  • 7 Klenner W. Rituale der Umgangsvereitelung bei getrenntlebenden oder geschiedenen Eltern. Eine psychologische Studie zur elterlichen Verantwortung.  Z ges Familienrecht. 1995;  42 1529 ff
  • 8 Gardner R A. The parental alienation syndrome. Creative Therapeutics Cresskill, NJ; 1998
  • 9 Figdor, H. Kinder aus geschiedenen Ehen: Zwischen Trauma und Hoffnung. Matthias- Grünewald Mainz; 1991
  • 10 Grützner W, Kulisch E, Langenmayr A. Gruppenpsychotherapie bei Kindern aus Scheidungsfamilien und ihren Eltern. Ein integratives Modell auf personzentrierter Basis. Boeck-Singelmann C, Ehlers B, Hensel, TH, Kemper F, Monden-Engelhardt Ch Hogrefe Göttingen; Personzentrierte Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen. Bd 2: Anwendung und Praxis 1997
  • 11 Langenmayr A, Kosfelder J. Methodische Entscheidungen in der Evaluation von Psychotherapie.  Z Klin Psych, Psychopath Psychother. 1995;  43 273-290
  • 12 Schauder T. Aussagen-Liste zum Selbstwertgefühl für Kindern und Jugendlichen (ALS). Beltz Test Weinheim; 1990
  • 13 Deusinger I M. Die Frankfurter Selbstkonzeptskalen. Hogrefe Göttingen; 1986
  • 14 Bryk A S, Raudenbush S W. Hierarchical linear models: Application and data analysis methods. Sage Newbury Park, CA; 1992
  • 15 Hedeker D, Gibbons R D. MIXREG: A computer program for mixed-effects regression analysis with autocorrelated errors.  Comp Meth Prog Biomed. 1996;  49 229-252
  • 16 Lutz W, Martinovich Z, Howard, K. Vorhersahe individueller Psychotherapieverläufe.  Zeitsch Klein Psychol Psychother. 2001;  30 104-113
  • 17 Langenmayr A, Akasmou S, Kosefelder J. Perspektive Getrennt - Evaluation einer 12-wöchigen Intervention für Eltern und Kinder zur Trauma-Prävention nach Trennungs- und Scheidungskrisen. Vortrag auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychotraumatologie Köln; 4.-6.4.2002
#

Autorenanschrift:

Dr. Joachim Kosfelder,

Ruhr-Universität Bochum,

Fakultät für Psychologie,

44780 Bochum.

Phone: Tel. +49 234 322 3181

Fax: Fax. +49 234 321 4304

Email: Joachim.Kosfelder@Ruhr-Uni-Bochum.de.

 
Zoom Image

Abb. 1: Veranschaulichung des quasiexperimentellen Designs mit bis zu fünf Messzeitpunkten (Prä 1, Prä 2, Post, Katamnese 1 und Katamnese 2); die hier vorgestellte längsschnittliche Auswertung wird durch Pfeil a) symbolisiert, die noch ausstehende querschnittliche Analyse durch Pfeil b).

Zoom Image

Abb. 2: Exemplarische Darstellung von beobachtetem („o”, durchgezogene Linien) und geschätztem („e”, gestrichelte Linien) Werteverlauf dreier Subskalen der Frankfurter Selbstkonzeptskalen (SW = Selbstwertschätzung, EG = Empfindlichkeit und Gestimmtheit, ST = Standfestigkeit).