Dtsch Med Wochenschr 2001; 126(14): 393-394
DOI: 10.1055/s-2001-12639
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© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Fallbeispiele der Tularämie

F. W. Hirsch1 , D. Kleemann2 , R. Grunow3
  • 1Klinikum Offenburg, Abteilung Medizin II
  • 2Arztpraxis Dumersheim
  • 3Sanitätsakademie der Bundeswehr München, Institut für Mikrobiologie
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Publication History

Publication Date:
31 December 2001 (online)

Die Tularämie stellt in Deutschland eine seltene Zoonose dar, die durch Francisella tularensis hervorgerufen wird. Im gleichen Heft wird zu dieser Erkrankung eine Übersicht veröffentlicht. Die hier beschriebenen zwei Fälle wurden 1998 aus Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen an das Robert Koch-Institut gemeldet.

Die Veröffentlichung der Fallbeschreibungen erfolgt mit Einverständnis der Patienten.

Abb. 1 Sandwich-ELISA zum Nachweis humaner Serumantikörper gegen Francisella tularensis. Die Kavitäten einer Mikrotiterplatte (PolySorp, NUNC, Dänemark) wurden mit gereinigtem Lipopolysaccharid (LPS) von F. tularensis beschichtet. Als Positivkontrolle (PoKo) wurde ein Serumgemisch von Probanden mit überstandener Tularämie und als Negativkontrolle (NeKo) ein Serumpool von gesunden Blutspendern verwendet. Die Kontrollseren wurden zuvor hinsichtlich ihrer Reaktivität einzeln getestet. Sowohl die Kontroll- als auch die zu untersuchenden Seren wurden 1:500 verdünnt und bei 4˚C für 1 h in der beschichteten Platte inkubiert. Zum Nachweis der gebundenen Antikörper wurden in separaten Ansätzen Peroxidase-markierte Antikörper gegen humane Immunglobulintypen IgG, IgM und IgA (Sigma, Deutschland) mit anschließender Tetramethylbenzidin (TMB, Seramun, Deutschland)-Substratreaktion verwendet. Die Auswertung erfolgte photometrisch bei einer Wellenlänge von 450 nm. Es zeigte sich, dass beide Patienten (Pat. 1, Pat. 2) signifikant erhöhte anti-F. tularensis-Antikörper aufwiesen, die für eine abgelaufene Infektion mit dem Tularämieerreger sprachen.

Korrespondenz

Priv.-Doz. Dr. med. Roland Grunow

Sanitätsakademie der Bundeswehr, Institut für Mikrobiologie Konsiliarlabor für Tularämie

Neuherbergstraße 11

80937 München

Phone: 089/3168-3277

Fax: 089/3168-3277

Email: tbl01cn@mail.lrz-muenchen.de

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