ABB. 1 Ob eine Apraxie vorliegt, lässt sich alltagsnah überprüfen: Der Patient soll
die Cremedose aus seinem Waschbeutel nehmen, sie öffnen und seinen betroffenen Arm
eincremen.Abb: X. Wilhelm
Ein Schlaganfall ist immer ein medizinischer Notfall. Das merkte auch Herr Müller[*], als er eines Morgens den Frühstückstisch deckte. Plötzlich fiel ihm die Tasse aus
der Hand. Als er mit seiner Frau frühstückte, hatte er große Probleme, sein Brot zu
schmieren. Daraufhin rief seine Frau besorgt den Notarzt an, der Herrn Müller direkt
in ein Krankenhaus mit einer Stroke Unit brachte.
Schnell handeln
Bei Verdacht auf einen Schlaganfall ist eine schnelle Reaktion essenziell und bei
folgenden Symptomen angezeigt [9]:
-
plötzliches Schwächegefühl/Lähmungen in einer Körperhälfte
-
Gefühllosigkeit in unterschiedlichsten Körperregionen
-
Sprach-, Schluck-, Hör- und Sehstörungen
-
heftiger Kopfschmerz
-
starker Schwindel
-
Bewusstlosigkeit
Je länger die Durchblutungsstörung des Gehirns andauert, desto mehr Nervenzellen gehen
zugrunde [9]. Durch den Verschluss eines hirnzuführenden Gefäßes werden die Nervenzellen
minderversorgt und stellen ihre Funktion zunächst ein. Hält die Minderversorgung an,
werden sie bereits nach wenigen Minuten irreversibel geschädigt. Diese irreversibel
geschädigten Zellen bilden den Infarktkern. Um diesen herum befindet sich die sogenannte
Penumbra. Die Nervenzellen, die sich in dieser Zone befinden, sind bereits hochgradig
funktionsgestört, können aber bei Wiederherstellung der Durchblutung die Funktion
wieder aufnehmen [10–12]. Die Wiederherstellung der Durchblutung und dadurch die Wiederaufnahme
der Funktion sind die Ziele der Stroke Units.
ABB. 2 Ob eine Apraxie vorliegt, lässt sich alltagsnah überprüfen: Der Patient soll
die Cremedose aus seinem Waschbeutel nehmen, sie öffnen und seinen betroffenen Arm
eincremen.Abb: X. Wilhelm
Auf Menschen mit akutem Schlaganfall spezialisiert
Auf Menschen mit akutem Schlaganfall spezialisiert
Eine Stroke Unit ist eine spezialisierte Intensivstation zur Behandlung des akuten
Schlaganfalls. Sie wird nach den Richtlinien der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft
und der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe zertifiziert [7, 8]. Diagnostik und Therapie
sind auf dieses eine Krankheitsbild abgestimmt. Die Patienten werden hier in den ersten
drei Tagen nach dem Geschehen intensiv klinisch und apparativ überwacht. Körperfunktionen
wie Blutdruck, Herztätigkeit, Blutzucker, Sauerstoffsättigung, Temperatur und Flüssigkeitshaushalt
werden permanent kontrolliert. Zeigen sie pathologische Werte an, kann sich das negativ
auf die Erholung der Nervenzellen der Penumbra auswirken.
In der Stroke Unit arbeiten verschiedene Berufsgruppen sehr eng zusammen, zum Beispiel
Neurologen, Pflegepersonal, Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, Logopäden, Sozialarbeiter
sowie medizinische Disziplinen aus Innerer Medizin, Angiologie und Kardiologie.
Ergotherapie beginnt am ersten Tag
Ergotherapie beginnt am ersten Tag
Herr Müller wurde innerhalb von zwei Stunden nach Bemerken der ersten Symptome im
Krankenhaus aufgenommen. Bereits bei seiner ersten Untersuchung in der Notaufnahme
stellte der Neurologe eine Hypästhesie der linken Hand fest. Der Arm pronierte unwillkürlich
beim Halteversuch, und Herr Müller war unsicher beim Finger-Nase-Versuch. Der Arzt
ordnete eine Craniale Computertomografie (CCT) an, um eine Hirnblutung auszuschließen.
Ebenso eine Thrombolyse, die unter intensivmedizinischer Überwachung als Infusion
verabreicht wird. Sie soll den Thrombus auflösen und die Durchblutung wiederherstellen.
Diese Blutverdünnung wirkt am effektivsten, wenn der Zeitpunkt des Ereignisses genau
benannt werden kann und seitdem nicht mehr als viereinhalb Stunden vergangen sind.
Ungefähr zu diesem Zeitpunkt erfahre ich von Herrn Müller per elektronischer Anmeldung.
Mit der Ergotherapie darf ich während der Thrombolysetherapie jedoch noch nicht beginnen.
Diese müssen wir stets abwarten, da der Blutdruck währenddessen innerhalb bestimmter
Grenzen bleiben muss. Als ich am Nachmittag zu Herrn Müller ins Zimmer komme, hat
sich seine Hand schon deutlich verbessert. Die Hypästhesie hat sich verringert und
die zunächst deutliche Lähmung der Hand ist feinmotorischen Defiziten gewichen. Die
Handkraft ist reduziert und die Motorik der Hand deutlich verlangsamt. Die Extension
der Finger D3 bis D5 ist erheblich eingeschränkt und die Daumenopposition ist nur
bis D4 möglich.
Sind Patienten schwer betroffen, sehr immobil, bettlägerig oder komatös, behandle
ich sie meist zusammen mit dem Physiotherapeuten. Gemeinsam können wir sie besser
mobilisieren, was entscheidend für den weiteren Krankheitsverlauf ist: Durch die frühe
Mobilisation werden sie schneller gehfähig und erlangen bessere funktionsmotorische
Fähigkeiten wie Lagewechsel, Sitzen, Stehen oder Transfers [1] – wichtige Voraussetzungen,
um Dekubiti zu vermeiden oder Alltagsaktivitäten zu verrichten.
Ein gutes Belastungsmaß finden
Ein gutes Belastungsmaß finden
In den ersten Tagen nach einem Schlaganfall ist es wichtig, sehr sensibel mit den
Patienten umzugehen. Für viele ändert sich das komplette Leben. In einem Moment bestreitet
man es noch selbstständig, im nächsten ist man womöglich komplett auf fremde Hilfe
angewiesen. Etwa ein Drittel aller Schlaganfallpatienten leidet unter einer Depression
[2]. Dies muss ich in der Therapie berücksichtigen, sie motivieren und darauf achten,
sie nicht zu überfordern. Darum leite ich zu Beginn Patienten und Angehörige hinsichtlich
folgender Punkte an:
-
Viele Patienten vernachlässigen gerade zu Beginn der Erkrankung die beeinträchtigte
Körperhälfte. Pflegepersonal und Therapeuten sind bemüht, die Aufmerksamkeit des Patienten
durch die Gestaltung des Zimmers und der Ansprache auf die betroffene Seite zu lenken.
Daher fordere ich auch die Angehörigen dazu auf.
-
Hat der Patient eine subluxierte Schulter, soll er beim Lagewechsel, beim Anziehen
und bei der Körperpflege darauf achten, dass er Bewegungen der Schulter in Richtung
Innenrotation und Abduktion, insbesondere Elevation vermeidet. Mikrotraumen und eine
schmerzhafte Schulter könnten entstehen.
-
Liegt eine Schluckstörung vor, ist eine enge Zusammenarbeit von Patient, Angehörigen
und Pflegepersonal mit dem Dysphagietherapeuten erforderlich. Die Angehörigen dürfen
nur nach Rücksprache Lebensmittel von zu Hause mitbringen. Des Weiteren benötigt der
Betroffene oft viel Zeit, Ruhe, eine gute Ausgangsposition und abgestimmte Darreichungsformen,
um Aspirationen zu vermeiden.
Herrn Müller ermutige ich in seiner ersten Therapie, seine Hand möglichst viel im
Alltag einzusetzen, zum Beispiel beim Waschen, Anziehen und Essen. Schonen soll er
den Arm nicht, seinen Gebrauch allerdings auch nicht übermäßig forcieren. Dürfen Patienten
zu diesem frühen Zeitpunkt bereits an die Bettkante oder aus dem Bett mobilisiert
werden, erarbeite ich häufig den Lagewechsel oder den Transfer in den Rollstuhl mit
ihnen. Sind sie schon etwas fitter, üben wir den Weg zur Toilette bzw. ins Bad zum
Waschen und Anziehen.
So viel wie nötig und so wenig wie möglich testen
So viel wie nötig und so wenig wie möglich testen
Der Deutsche Verband der Ergotherapeuten (DVE) schlägt in der Rahmenempfehlung für
Ergotherapie auf Stroke Units verschiedene Assessments zur Befundaufnahme auf Aktivitätsebene
vor. Dazu gehören der Action Research Arm Test (ARAT), der Nine Hole Peg Test (NHPT),
der Box and Block Test (BBT), der Clock Completion Test (CC) oder der Mini Mental
Status Test (MMST). Für die Partizipationsebene eignen sich das Functional Independence
Measure (FIM) und der Barthel-Index [3]. Für den Bereich der Körperfunktionen wenden
wir in unserer Einrichtung die Schmerzskalen Visuelle Analogskala (VAS) bzw. Numerische
Ratingskala (NRS) und die Handkraftmessung mittels Handkraftdynamometer an.
Allerdings sollte man die geringe Belastbarkeit des Patienten berücksichtigen, die
Testanforderungen gering halten sowie Doppeltestungen vermeiden. Der DVE empfiehlt
Ergotherapeuten, die vom Arzt erhobene National Institutes of Health Stroke Scale
(NIHSS) durch die Beschreibung alltagsrelevanter Aktivitäten zu ergänzen.
72 Stunden Stroke Unit
Auch als ich am nächsten Morgen zu Herrn Müller komme, überwacht der Monitor seine
Körperfunktionen. Die Patienten verweilen in der Regel 72 Stunden in der Stroke Unit.
In dieser Zeit werden sie permanent überwacht und der Neurologe überprüft in festgelegten
Zeitabständen den neurologischen Status, da die Gefahr eines erneuten Schlaganfalls
in diesem Zeitraum am höchsten ist. Daher überprüfen auch wir Therapeuten alle motorischen
Fähigkeiten erneut, um bei einer eventuellen Verschlechterung des Zustandes sofort
Pflege und Ärzte zu informieren. Bei Herrn Müller stellt sich eine Verbesserung der
Handmotorik dar. Er kann den Daumen zu D5 opponieren. Allerdings ist seine Hand im
Vergleich zur rechten noch deutlich verlangsamt und die Extension der Finger weiterhin
eingeschränkt. Das stört ihn insbesondere beim Hände- und Haarewaschen. Durch die
fehlende Extension der Langfinger ist es für ihn schwierig, die Hände beim Waschen
gegeneinanderzureiben bzw. beim Haarewaschen über den Kopf zu streichen. Außerdem
hat der Patient nach wie vor Probleme bei der Zubereitung seines Frühstücksbrötchens
– er kann es nicht vollständig umgreifen.
In dieser Phase stehen elementare Alltagsinhalte im Fokus, zum Beispiel die Schwesternrufanlage
bedienen.
Da sich der Zustand der Patienten manchmal von Tag zu Tag ändert, können wir in der
Stroke Unit keinen Behandlungsplan mit Zielen erstellen. Ich sehe die Patienten je
nach Bedarf täglich zwischen 30 Minuten und anderthalb Stunden, auch an Wochenenden
und Feiertagen. Nach der Stroke Unit steht, je nach Stärken und Schwächen, die Heimkehr
oder die Verlegung in eine Rehabilitationsklinik an. Daher prüfe ich jeden Tag aufs
Neue, wo der Patient in seiner Genesung konkret steht und wo ich jeweils mit der Therapie
ansetzen kann. Bei Herrn Müller teste ich beispielsweise Handkraft und Koordination
mittels Diadochokinese und Fingertapping bzw. inwieweit die Fingerextension möglich
ist. Die Schwierigkeiten im Alltag beobachte oder erfrage ich direkt bzw. bei den
Angehörigen oder den Kollegen aus der Pflege.
Den Alltag auf Station zum Therapieinhalt machen
Den Alltag auf Station zum Therapieinhalt machen
Bei schwer betroffenen Patienten stehen vor allem elementare Alltagsinhalte im Fokus
wie Essen, Trinken oder Sichwaschen. Hier üben wir zum Beispiel das Bedienen von Bett
und Schwesternrufanlage. Die Therapieinhalte ergeben sich aus dem Alltag auf der Station
und stimme ich eng mit dem Pflegepersonal ab. Das heißt, wir besprechen, ob eine Mobilisation
zu diesem Zeitpunkt überhaupt möglich ist oder der Patient evtl. gerade zu einer Untersuchung
muss.
Ich arbeite wenig mit Therapiematerialien, sondern überwiegend mit persönlichen Gegenständen
des Patienten. Beispielsweise überprüfe ich eine mögliche Apraxie mithilfe des Inhalts
seines Waschbeutels: Ich fordere den Patienten auf, die Zahnbürste herauszunehmen
und mir zu sagen und zu zeigen, was damit gemacht wird. Oder ich zeige ihm die Cremedose
und frage ihn, was das ist, fordere ihn auf, diese zu öffnen und sich den betroffenen
Arm damit einzucremen ([ABB. 1] UND [2], S. 34–35). Vielleicht hat er beim Frühstücken auch sein T-Shirt beschmutzt. Dann
nehme ich das zum Anlass, das alte Shirt mit ihm gemeinsam auszuziehen, ein neues
auszusuchen und anzuziehen. Gibt es gerade Frühstück, bereite ich es mit ihm gemeinsam
zu. Insgesamt ist es wichtig, flexibel und spontan auf die aktuelle Situation des
Patienten zu reagieren. Das macht die Arbeit auf der Stroke Unit abwechslungsreich
und interessant.
Drei postischämische Phänomene
Drei postischämische Phänomene
Auch am dritten Tag kann ich Verbesserungen bei Herrn Müller feststellen. Der Druck
bei der Daumenopposition zu D5 ist nun sehr viel kräftiger, die Extension fällt ihm
leichter und die Finger bewegen sich flüssiger und schneller.
Bei der Verbesserung der motorischen Funktionen greifen postischämische Phänomene
und Restitutionsmechanismen: Eines dieser Phänomene geht auf die bereits erwähnte
Penumbra zurück. Der Begriff stammt aus der Astronomie und bezeichnet die halbbelichtete
Randzone bei einer totalen Sonnenfinsternis. In der Neurologie steht der Begriff für
den Bereich zwischen dem Infarktkern und dem nichtischämischen Gebiet. Kann die Durchblutung
wiederhergestellt werden, sind bereits aufgetretene neurologische Ausfälle reversibel.
Ein weiteres Phänomen ist das Hirnödem. Auftreten und Größe sind abhängig von der
Schwere des Schlaganfalls. Es ist auf die weiße Substanz begrenzt und führt zu einer
funktionellen Kompression der Axone. Hierdurch wird die neuronale Leitung physikalisch
unterbrochen. Bildet sich das Ödem zurück, sind die funktionellen Schäden reversibel.
Das Hirnödem kann lebensbedrohliche Folgen haben. Wird es zu groß, verdrängt es Hirnsubstanz
und es kann zur Kompression lebenswichtiger Strukturen kommen. Daher ist bei großen
Schlaganfällen mit Ödem Vorsicht bei der Mobilisation geboten. Die Information des
Arztes ist maßgeblich für die Therapie [10, 11, 13].
Das dritte postischämische Phänomen ist die Diaschisis. Dieser Begriff beschreibt
den Ausfall von funktionell mit dem Gebiet des Schlaganfalls verbundenen Hirnregionen.
Der niederländische Neurowissenschaftler Ben van Cranenburg vergleicht dies sehr anschaulich
mit den verschiedenen Abteilungen eines Krankenhauses: Alle Abteilungen sind zu einem
gewissen Grad vernetzt. Fällt eine Abteilung plötzlich aus, befinden sich die übrigen
in einem Schockzustand und können ihre Aufgaben nicht mehr oder nur unzureichend ausüben.
So kann eine Läsion in der motorischen Rinde des Armes eine komplette Hemiplegie nebst
Aphasie auslösen. Es können sogar Gebiete der kontraläsionalen Hemisphäre betroffen
sein. Die Diaschisis kann sich spontan aufheben, wenn sich die funktionell verbundenen
Hirnregionen an die veränderte Situation anpassen. In manchen Fällen ist auch eine
Medikamentengabe oder kräftige Stimulation notwendig, in anderen Fällen bleibt die
Diaschisis bestehen [5, 10, 13, 14].
ABB. 3 Der Patient übt mit leichter Hilfe, sich Wasser mit der paretischen Hand einzugießen.Abb:
X. Wilhelm
ABB. 4 Ist die Extension der Finger eingeschränkt, stört das die Patienten beispielsweise
beim Händewaschen.Abb: X. Wilhelm
Nach der Stroke Unit
Durch die Reorganisation im Gehirn ermöglicht Neuroplastizität das Wiedererlangen
von motorischen und kognitiven Funktionen. Auf diese Weise können wir uns an veränderte
innere, wie beim Schlaganfall, oder äußere Umstände anpassen und lernen. Weitere Mechanismen
zur Wiederherstellung sind die Kompensation, also das Erlernen von neuen Strategien
zur Erreichung eines Zieles, und die Anpassung der Umgebung. Diese spielen jedoch
eher im späteren Krankheitsverlauf eine Rolle.
Herr Müller wird am vierten Tag auf eine andere Station verlegt. Hier werden von ärztlicher
Seite weitere Untersuchungen durchgeführt, zum Beispiel Ultraschall von Gefäßen und
dem Herzen. Dies ist notwendig, da eine Prävention weiterer Schlaganfälle nur möglich
ist, wenn zuvor die Ursache gefunden wurde. Darüber hinaus plant die Sozialarbeiterin
zusammen mit dem Patient die nächsten Rehamaßnahmen, zum Beispiel die Anschlussheilbehandlung.
In diesen drei Tagen sind nur leichte Verbesserungen der Fingerextension und der Handkraft
festzustellen. Der Krankheitsverlauf beim Schlaganfall ist sehr individuell. An manchen
Tagen kann man große Fortschritte erkennen – besonders in den ersten beiden Tagen
nach der Erholung der Penumbra. An anderen Tagen stagniert die Heilung und danach
gibt es weitere Fortschritte.
Die Entlassung
Am letzten Tag seines achttägigen Krankenhausaufenthaltes haben sich Herrn Müllers
Fingerextensoren erheblich verbessert. Der Patient hat kaum noch Probleme beim Hände-
oder Haarewaschen. Er wird nun zunächst nach Hause entlassen, um dann etwa 14 Tage
später seine Rehabilitation in einer Klinik zu beginnen. Bei Patienten, die keine
Hilfe oder Hilfsmittel im Alltag brauchen, ist eine Entlassung nach Hause möglich.
Viele werden jedoch aufgrund ihres erhöhten Hilfebedarfs bei sämtlichen Alltagsaktivitäten
direkt in eine Rehabilitationseinrichtung verlegt.
Insgesamt konzentriert sich die ergotherapeutische Arbeit auf einer Stroke Unit auf
Menschen in der Akutphase eines Insults. In dieser Zeit sind sie in ihren Fähigkeiten
oft noch sehr instabil, man muss sehr aufmerksam auf Veränderungen achtgeben. Aufgabe
der Ergotherapeuten ist es hier, Komplikationen wie eine schmerzhafte Schulter durch
falsches Handling oder Aspirationspneumonien durch eine schlechte Haltung beim Essen
zu vermeiden. Sie fangen Patienten und ihre Angehörigen auf und zeigen ihnen erste
Schritte zurück in ein eigenständiges Leben.
Katja Jäcker