Dtsch Med Wochenschr 2016; 141(11): 745
DOI: 10.1055/s-0042-108883
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Helfen „Big Data“, unser Leben zu verlängern?

Martin Middeke
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Publication Date:
02 June 2016 (online)

Liebe Leserinnen und Leser,

inzwischen wissen wir nur zu gut, dass moderne Firmen wie Google, Apple und Co. hinter jedem Busch sitzen. Mit Big Data – dem goldenen Kalb unseres Zeitalters – und unendlich viel Geld untersucht „Calico“ seit 2013, wie man das Leben verlängern könnte. Calico steht für „California Life Company“, ein Biotech-Unternehmen der Google-Holding Alphabet. Das Durchforsten der Big Data soll Antworten dazu liefern, warum und wie wir altern. Die Investition in dieses Projekt übertrifft sämtliche Etats der gesamten geriatrischen Forschung weltweit. Über erste Ergebnisse der digitalen Wissenschaft wurde bisher noch nichts bekannt.

Also bleiben wir vorerst analog in der Geriatrie. Diese ist spannend genug, wie das Editorial von Professor Cornel Sieber (S. 750) und die beiden Beiträge „Ernährung bei Demenz“ (S. 762) sowie „Immunsystem bei rheumatischen Erkrankungen im Alter“ (S. 794) zeigen. Die geriatrische Forschung liefert uns bereits jetzt sehr hilfreiche Rezepte, um die Multimorbidität im Alter zu minimieren oder zu vermeiden.

Viele erhoffen sich, dass sich mit der Big-Data-Analyse der Wunsch vom ewigen Leben erfüllen lässt. Doch: Wer will schon ewig leben? Viel wichtiger ist es doch, gesund mit möglichst wenigen Einschränkungen zu altern.

Ihr Martin Middeke