Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76(05): 484-488
DOI: 10.1055/s-0042-107332
Position
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Früherkennung – Zur Problematik der mammografisch dichten Brust – Positionspapier des AK Mammasonografie der DEGUM[*]

M. Müller-Schimpfle
1   Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin, Frankfurt Höchst, Frankfurt am Main
,
V. C. Brandenbusch
2   Radiologie, Brustzentrum, Turmcarrée, Frankfurt am Main
,
F. Degenhardt
3   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Franziskus Hospital Bielefeld
,
V. Duda
4   Gynäkologie, gyn. Endokrino und Onkologie, Universitätsklinikum Marburg
,
H. Madjar
5   Gynäkologie, DKD Helios Klinik Wiesbaden
,
A. Mundinger
6   Brustzentrum, Marienhospital, Osnabrück
,
R. Rathmann
7   Radiologische Gemeinschaftspraxis Schwarzer Bär, Hannover
,
M. Hahn
8   Gynecology, University of Tübingen
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Publication Date:
19 May 2016 (online)

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Ausgangssituation

Die Mammografie stellt die einzige Früherkennungsmethode für Brustkrebs dar, die in unterschiedlichen populationsbezogenen Studien einen positiven Effekt auf die Reduktion der brustkrebsspezifischen Sterblichkeit zeigen konnte [1]. Die Zuordnung der Anteile von mammografischer Früherkennung einerseits und Therapiefortentwicklung andererseits auf die bei Mammakarzinomen beobachtete Sterblichkeitsreduktion der letzten Jahre ist schwierig zu bestimmen [2]. Dennoch bleibt auch in Zeiten modernster Therapiekonzepte die initiale Tumorgröße bei Diagnosestellung ein wesentlicher und unstrittiger prognostischer Parameter [3].

Somit bleibt folgerichtig die Bedeutung der Bildgebung für die Früherkennung des Mammakarzinoms ungemindert bestehen. Der Effekt kleinerer Tumorgrößen auf mögliche Therapieansätze wird künftig immer differenzierter, nicht zuletzt in Kombination mit molekulargenetischen Tumorund Risikokategorien [4]. Darüber hinaus ergeben sich Hinweise auf eine Steigerung der Effektivität der bildgebenden Früherkennung durch größere Individualisierungen in Abhängigkeit vom individuellen Risiko [5].

* Der Beitrag wurde erstmals publiziert in Ultraschall in Med 2016; 37: 170–175