Zusammenfassung
Durch die zunehmende Spezialisierung in der operativen Versorgung der Erkrankungen des Bewegungsapparates besteht die Gefahr, dass Patienten mit Systemerkrankungen auf die biomechanischen Defizite des zu behandelnden Gelenkes reduziert werden. Insbesondere die Endoprothetik an Knie- und Hüftgelenk hat durch die Zertifizierung von sogenannten Endoprothesenzentren mit Hauptoperateuren, die nahezu ausschließlich Kniebzw. Hüft-Endoprothesen implantieren, zu einer starken Gewichtung der Operationstechnik im Hinblick auf biomechanische Erfordernisse geführt. Bedauerlicherweise treten die Nebenerkrankungen, die den Verlauf nach der Implantation einer Endoprothese maßgeblich beeinflussen können, hierbei häufig in den Hintergrund. Die stetige Markteinführung neuer Immunsuppressiva mit unterschiedlichen Halbwertszeiten erfordert jedoch dringend, dass bei der Implantation einer Endoprothese die Medikation entsprechend pausiert werden muss, um das Infektionsrisiko so gering wie möglich zu halten. Daneben bestehen beim Rheumatiker besondere Risikofaktoren fernab des zu operierenden Gelenkes, welche unter Umständen zu letalen Komplikationen führen können.
Summary
Specialists on knee alloarthroplasty are mostly focussed on biomechanical aspects of the implantation of the prothesis. This leads to an underestimation of specific risks of patients suffering from systemic rheumatic diseases. Immunosuppressive drug therapy with different duration of effect should be interrupted perioperatively to reduce the risk for deep wound infection and prolonged healing of the soft tissues. The surgeon needs profound knowledge about perioperative break of these drugs and other specific risks as instability of the upper cervical spine, decreased bone density and stability as well as potential letal flare with serositis of the pleura and pericard.
Schlüsselwörter
Knie-Endoprothese - rheumatoide Arthritis - Komplikationen - Bandinstabilität
Keywords
Knee arthroplasty - rheumatoid arthritis - complications - ligamental tear