Die Einführung präventiver Angebote stellt Einrichtungen der stationären Langzeitversorgung
(LZV) vor Herausforderungen, bei deren Bewältigung ein komplexes Gefüge unterschiedlicher
Faktoren berücksichtigt werden muss, so bspw. spezifische, mit der Intervention einhergehende
fachliche Anforderungen oder die Einbettung des Implementationsprozesses in bestehende
Einrichtungsstrukturen und -prozesse. Daraus erwachsen vielfältige Herausforderungen
bei der Projektplanung und -umsetzung.
Um Einrichtungen Hilfestellungen zur Verfügung zu stellen, wurden Implementationsbedingungen
bei der dauerhaften Etablierung präventiver Angebote in der LZV empirisch untersucht
und in einem Handlungsleitfaden zusammengefasst. Hierzu wurde ein Multi-Method-Design
genutzt, welches Einzel- und Gruppeninterviews mit beteiligten Akteuren, standardisierte
Mitarbeiter- und Teilnehmerbefragungen sowie teilnehmende Beobachtungen beinhaltete.
Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse wurde eine Handreichung entwickelt, die Hinweise
zu den Rollen und Aufgaben der für die Implementation wichtigen Akteure gibt. Es werden
konkrete inhaltliche und organisatorische Fragen aufgegriffen, die für die Planung
und praktische Einführung bewegungsfördernder Interventionen von zentraler Bedeutung
sind.
Für dauerhafte Veränderungen sollten präventive und gesundheitsförderliche Maßnahmen
fest in der Organisationskultur und -struktur verankert sein. Wünschenswert ist der
Rückgriff auf Konzepte, die nicht nur die Bewohner einbinden (Verhaltensorientiert),
sondern sich auch an die Lebenswelt „Pflegeheim“ (Verhältnispräv.) adressieren. Zusammenfassend
bedarf es noch vieler Anstrengungen, um Prävention und Gesundheitsförderung dauerhaft
in der stationären LZV zu etablieren.