Kinder- und Jugendmedizin 2014; 14(01): 26-32
DOI: 10.1055/s-0038-1629371
Impfen
Schattauer GmbH

Influenza und Influenza-Impfung aus der Sicht der ambulanten Pädiatrie

Influenza and influenza immunization in ambulatory care
F. Schaaff
1   Gemeinschaftspraxis für Kinder- und Jugendmedizin, Eckental
,
J.-H. Höpner
1   Gemeinschaftspraxis für Kinder- und Jugendmedizin, Eckental
› Author Affiliations
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Publication History

Eingereicht am:05 September 2013

angenommen am:12 September 2013

Publication Date:
31 January 2018 (online)

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Zusammenfassung

Die Virusgrippe stellt für die ambulante Pädiatrie eine Herausforderung dar. Eine erhebliche Krankheitslast ist im pädiatrischen Patientengut jedes Jahr der Influenza geschuldet. Kinder und Jugendlichen spielen eine besondere Rolle in der Weiterverbreitung der Infektion. Verlauf und Komplikationen der Influenza sind facettenreicher als im Erwachsenenalter. Komplikationen und Todesfälle treten im Kindes- und Jugendalter vor allem bei Kindern unter 2 Jahren häufig auf. Die Hospitalisierungsraten sind besonders im ersten Lebensjahr erheblich. Die schweren, komplikationsreichen Verläufe in ca. der Hälfte der Fälle treffen Patienten ohne bekannte Risikofaktoren.

Zur Prävention stehen Impfungen zur Verfügung, die sich erheblich in ihrer Wirksamkeit in den unterschiedlichen Altersstufen unterscheiden.

In den vergangenen Jahren wurde zuneh-mend die Impfstoffversorgung per Ausschreibung organisiert. Kinder- und Jugendärzte sind nicht mehr in der Lage, für ihre Patienten den optimalen Impfstoff auszuwählen.

Im Sinne der Patienten ist es wünschenswert, dass die Gesundheitspolitik dieses Problem wahrnimmt und für eine befriedigende Lö-sung im Sinne einer effektiven Impfprävention sorgt.

Summary

Influenza is a challenge for health care providers in outpatient pediatrics and leads to relevant burden of disease. Children and teenagers play an important role in spreading the infection. The course of the infection and the spectrum of complications are more diverse then in adults. Complications and fatal outcome are most frequent in children before the age of two years. In this age group the rates of hospitalization are considerable. About half of the patients who suffered severe and complicated disease have no known risk factors.

Preventive measures against influenza include vaccination. Numerous vaccines show variable efficacy in various age groups.

Over the past years the acquisition of vaccine for the population of each federal state was taken over by the kassenärztliche Vereinigung. Pediatricians are no longer able to decide about the optimal vaccine to be given to an individual patient.

Politicians should discern this problem and find a satisfactory solution that leads to optimal prevention of influenza by vaccination of each applicable patient with an individually chosen, adequate vaccine.