Nervenheilkunde 2007; 26(09): 805-809
DOI: 10.1055/s-0038-1626930
Original Article
Schattauer GmbH

Selbstverletzendes Verhalten

Kennzeichen, mögliche Ursachen und Konsequenzen für die klinische PraxisSelf-injurious behaviourCharacteristics, possible causes and consequences for clinical practice
F. Petermann
1   Universität Bremen, Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation
,
S. Winkel
1   Universität Bremen, Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Eingegangen am 15 December 2006

Publication Date:
20 January 2018 (online)

Preview

Zusammenfassung

Selbstverletzende Verhaltensweisen, das heißt, Verletzungen des eigenen Körpers ohne Suizidabsichten, sind unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen kein seltenes Phänomen und weisen auf ernsthafte psychische Belastungen hin. Wenn Ärzte und andere Angehörige des Gesundheitswesens mit den sichtbaren Ergebnissen dieses Verhaltens konfrontiert werden, können sie dazu beitragen, die meist verheimlichte Störung aufzudecken und therapeutische Hilfe zu vermitteln. Dieser Beitrag stellt einige wichtige Kennzeichen selbstverletzenden Verhaltens vor, benennt häufige Ursachen und Risikofaktoren sowie mögliche Konsequenzen für die klinische Praxis. Dabei wird auf typische Warnzeichen und therapeutische Ansätze eingegangen.

Summary

Self-injurious behaviour without suicidal intent is quite common among adolescents and young adults, and indicates severe psychological strain. Physicians and medical staff can be the first to disclose the disorder and arrange therapeutic support. This article introduces the characteristics of self-injurious behaviour, lists frequent reasons and risk factors which cause this behaviour, and depicts possible consequences for clinical practice. Warning signals and therapeutic approaches are considered.