Interventionelle Radiologie Scan 2015; 03(01): 75-90
DOI: 10.1055/s-0034-1391443
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Alternative Zugangswege für Interventionen an den Beingefäßen

Peter Huppert
,
Wilhelm Müller
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Publication Date:
02 March 2015 (online)

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Fazit

Retrograde Punktionen und Rekanalisationen kommen bei Patienten mit kritischer Ischämie als methodische Erweiterungen in Betracht, wenn antegrade Techniken erfolglos geblieben und interventionelle sowie operative Therapieoptionen interdisziplinär diskutiert worden sind. Distale kruropedale Punktionen sind leichter durchzuführen als proximale krurale Punktionen. Auch die distale A. femoralis lässt sich von ventral punktieren, die A. poplitea im mittleren Segment nur von dorsal in Bauchlage. Die Rekanalisation der Gefäßverschlüsse erfolgt nach retrograder Punktion zunächst mit dem retrograden Führungsdraht, der danach inguinal ausgeleitet wird. Gelingt dies nicht, wird wechselweise mit antegradem und retrogradem Führungsdraht, wenn notwendig, unterstützt von Ballonkathetern, der Verschluss in einer Richtung passiert. Retrograde kruropedale Zugänge sollten ein Kaliber von 4,5 F nicht überschreiten. Mit Loop- und transkollateralen Techniken lassen sich krurale Arterien retrograd rekanalisieren, wenn anatomisch die Möglichkeit besteht, über andere krurale Arterien und deren kommunizierende Verbindungen distale Anteile der zu rekanalisierenden Arterie retrograd zu sondieren.