retten! 2013; 2(5): 316-324
DOI: 10.1055/s-0033-1363336
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Titelthema
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Ursachen der Bewusstlosigkeit – So engen Sie die Verdachtsdiagnose ein

Rico Kuhnke
,
Christoph Caratiola
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Publication Date:
02 January 2014 (online)

„Bewusstloser Radfahrer in der Nähe des Volksfestes“. Diese Einsatzmeldung lässt viel Raum für Spekulationen. Vor Ort treffen die Rettungskräfte auf einen bewusstlosen, ca. 20-jährigen Mann, der aus einer Schürfwunde am Kopf blutet. Passanten haben ihn bereits in die stabile Seitenlage gelegt. Auf Ansprache und sanftes Rütteln an der Schulter reagiert der Patient nicht – was nun?

Kernaussagen

  • Die Beurteilung einer Bewusstlosigkeit erfolgt entweder mittels Glasgow-Coma-Scale oder vereinfacht mit der Unterscheidung bewusstseinsklar, bewusstseinsgetrübt und bewusstlos.

  • Die Sicherung von Atmung und Kreislauf geht vor. Erst danach kann die Differenzialdiagnostik erfolgen.

  • Um Fehler zu vermeiden, ist eine strukturierte schrittweise Untersuchung nötig.

  • Die Ursachen für eine Störung des Bewusstseins lassen sich nicht immer klar zuordnen. Es gibt endogene und exogene Ursachen.

  • Verlassen Sie sich nicht blind auf die Informationen von Angehörigen und Dritten.

  • Bei jeder Bewusstseinsstörung muss man den Blutzuckerspiegel ermitteln, um eine einfach zu behandelnde Hypoglykämie auszuschließen.

  • Selbst wenn die Diagnose sicher scheint, Ist eine Kombination aus verschiedenen Ursachen möglich.

Ergänzendes Material