Klin Monbl Augenheilkd 2014; 231(3): 208-209
DOI: 10.1055/s-0033-1360401
Editorial
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Molekulargenetik und die Bedeutung für hereditäre Augenerkrankungen

Molecular Genetics: Significance in Hereditary Eye Diseases
G. Rudolph
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
21. März 2014 (online)

Preview

Die Entwicklung einer hochauflösenden bildgebenden Diagnostik – und hier sind im Besonderen die Spectral Domain optische Kohärenztomografie (SD-OCT) und die Autofluoreszenz zu nennen – sowie die molekulargenetische Charakterisierung spezifischer Mutationen der DNA unter Anwendung des „Next generation sequencing“-Verfahrens ermöglichen heute eine differenziertere Diagnostik hereditärer Netzhauterkrankungen als je zuvor [1], [2]. Bei genetisch bedingten Netzhautdystrophien gilt es zu unterscheiden zwischen Erkrankungen bedingt durch eine Dysfunktion oder Degeneration, welche durch eine singuläre Mutation erklärt werden kann, und solchen, die eine komplexe Ätiologie aufweisen, d. h. eine krankheitsrelevante Mutation mit oder ohne genetische Kofaktoren, bestimmt durch weitere krankheitsmodulierende Einflüsse. Erkrankungen dieser Art stellen die altersbedingte Makuladegeneration (AMD), die diabetische Retinopathie, das Glaukom oder die Leberʼsche hereditäre Optikusneuropathie (LHON) dar [3], [4].