Interventionelle Radiologie Scan 2014; 02(01): 53-69
DOI: 10.1055/s-0033-1359205
Fortbildung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Interventionelle Therapie von Gefäßmalformationen

Wibke Uller
,
René Müller-Wille
,
Walter A. Wohlgemuth
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Publication Date:
15 February 2014 (online)

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Fazit

Voraussetzung einer erfolgreichen Therapie vaskulärer Malformationen ist die korrekte Diagnosestellung. Da mittels kontrastmittelgestützter MRT in Kombination mit einer MRA sowohl eine entsprechende Klassifikation der Malformation als auch Aussagen über Lokalisation, Ausdehnung und Infiltration gelingen, sollte diese Modalität zur Therapieplanung durchgeführt werden. Eine interdisziplinäre Diskussion über den Zeitpunkt der Therapiedurchführung sowie die entsprechenden Therapieoptionen ist darüber hinaus sinnvoll. Da vaskuläre Malformationen durch eine erfolgreiche Therapie zwar deutlich verkleinert werden können, aber meist keine definitive Heilung erfolgen kann, orientiert sich die Indikationsstellung hauptsächlich an den unterschiedlichen Symptomen und der möglichen Ausbreitung in umgebenden Strukturen.

Interventionelle Therapiemaßnahmen nehmen bei der Behandlung vaskulärer Malformationen eine zentrale Rolle ein und gelten nach und neben konservativen Therapiemaßnahmen als Therapie der Wahl. Das Spektrum umfasst Sklerosierungen, Embolisationen sowie endovaskuläre Lasertherapien. In manchen Fällen ist eine Kombination mit chirurgischen Maßnahmen nötig. Da eine inadäquate Therapie zu einer Progredienz der Symptome und der Malformationen führen kann, ist eine dezidierte Risiko-Nutzen-Abwägung vor jeder Therapie essenziell. Die Seltenheit der vaskulären Malformationen, deren Breite an Symptomen und die erforderlichen invasiven Therapieoptionen lassen die Therapiedurchführung in hierfür spezialisierten und erfahren Zentren sinnvoll erscheinen.