Balint Journal 2013; 14(01): 11-17
DOI: 10.1055/s-0032-1333258
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Liebe und Psychotherapie im Irrgarten des Ödipus

Love and Psychotherapy in the Maze of Oedipus
K. Färber
1   Psychotherapeutische Praxis, Potsdam
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Publication Date:
18 March 2013 (online)

Zusammenfassung

Die Arbeit ist als Abschlussvortrag einer Tagung zum Thema Liebe-Sexualität-Psychotherapie entstanden. Sie beschreibt einige Schwierigkeiten und Gefährdungen, die mit dem Auftreten von Liebesgefühlen in der Therapie verbunden sind; aber auch den therapeutischen Gewinn, der aus der Bewältigung dieser Konflikte zu ziehen ist. Die Übertragungsliebe ist nicht nur in ihrer Funktion als Widerstand zu sehen sondern sie treibt die Entwicklung der Übertragung manchmal entscheidend voran. Beschrieben werden 3 „Gründe, sich in den Therapeuten zu verlieben“, zum Beispiel die Verwicklung des Therapeuten in Gegenübertragungskonflikte und die Möglichkeit seines partielles Scheiterns. Umso wichtiger wird der Konflikt um die Regeln und die „innere Arbeit“ des Therapeuten, zum Beispiel die des Navigators, der im „Irrgarten des Ödipus“ sich immer von neuem die Übersicht verschafft.

Abstract

This work is the result of a final presentation at a conference on the subject Love-Sexuality-Psychotherapy. It pictures some difficulties and hazards that relate to the appearance of love feelings in therapy. On the other hand it shows what therapy can gain after coping with such conflicts. Love transference should not only be seen as a resistance, eventually, it may support the development of transference in a crucial way. The presentation introduces “3 reasons why to fall in love with a therapist”. This includes, for example, the therapist’s entanglement within the conflicts arising from countertransference and with it the possibility to failure. Taking this into account, the struggle about rules and the inner work of the therapist become more important, i. e., holding the role as a navigator, who always keeps track of the “maze of Oedipus”.

 
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