Schlüsselwörter
Belastungsluftnot - zystische Struktur - Sulcus atrioventricularis links
Keywords
exertional dyspnoea - cystic structure - left sulcus atrioventricularis
Auflösung
Abb. 2 a transthorakale Echokardiographie (apikale Anlotung) b transvenöse
Angiographie (mit Kontrastmittel).
Befunde
-
zystische rundliche Struktur echoarm an der Lateralwand des linken Vorhofs mit deutlicher
Abgrenzung vom linken Vorhof
-
massiv dilatierter Koronarvenensinus mit einer venösen Verbindung zur linken und rechten
Vena
subclavia
Diagnose
Differenzialdiagnosen
-
Perikardzyste
-
Vorhofaneurysma
Erläuterung
Insbesondere in der direkten Angiographie zeigt sich der venöse Abstrom der beiden
Vv. jugularis über die persistierende Hohlvene. Sie drainiert typischerweise über
den massiv dilatierten – weil volumenbelasteten – Koronarvenensinus in den rechten
Vorhof.
Die Persistenz der linken oberen Hohlvene stellt eine seltene Anomalie des oberen
Hohlvenensystems dar. Sie findet sich in 0,1–0,2 % der Normalbevölkerung [1]
[2]. Da sie meist hämodynamisch nicht wirksam ist, wird sie
klinisch selten diagnostiziert. Ursache ist eine fehlende Degeneration der linken
oberen
Kardinalvene in utero. Erster Hinweis ist ein deutlich dilatierter Koronarvenensinus,
den man
bereits echokardiographisch diagnostizieren kann. Probleme können im Rahmen einer
CRT-D-Anlage
(Platzieren der linksventrikulären Elektrode) auftreten. Eine spezifische Therapie
ist nicht
notwendig [1]
[2].
Die Belastungsluftnot des Patienten konnte auf eine mittelgradige Insuffizienz der
Aortenklappe zurückgeführt werden, die in keinem Zusammenhang mit dem Befund einer
persistierenden oberen Hohlvene steht (Zufallsbefund).