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DOI: 10.1055/s-0032-1313812
Birgit Girsch – Ambitionierte Weltenbummlerin
Subject Editor:
Publication History
Publication Date:
11 May 2012 (online)
Den niederländischen Leitfaden für Patienten mit Apraxie adaptierte Birgit Girsch im Rahmen ihres europäischen Masterstudiums für den deutschsprachigen Raum. Obwohl die Österreicherin schon viel erreicht und erlebt hat, hat sie von privaten und beruflichen Reisen noch lange nicht genug.
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... ist 27 Jahre alt und leitende Ergotherapeutin in einem neurologischen Rehabilitationszentrum in Bad Pirawarth, Österreich. Dort arbeitet sie seit ihrem Diplomabschluss 2005. Nach zwei Jahren im Job entschied sie sich für den Studiengang zum European Master of Science, welchen sie Ende 2010 an der „Academy for European Masters Degree Study in Occupational Therapy“ abschloss. Durch ihre Studienaufenthalte in verschiedenen europäischen Ländern sammelte sie wertvolle Eindrücke und Erfahrungen, von denen sie nicht nur im Beruf profitiert. Zukunftswünsche? Und ob! Am besten sollte jedoch alles so weiterlaufen wie bisher: die gute Zusammenarbeit mit ihrem Team, die gelungene Balance zwischen Freizeit und Beruf sowie der Kontakt zu allen Menschen, die ihr am Herzen liegen.
Ihre nächsten Etappen: Die ambitionierte Ergotherapeutin möchte weiterhin Workshops und Kurse zum Leitfaden Apraxie anbieten und sich aktiv an Kongressen in der Ergotherapiewelt beteiligen. Auch ein Doktorat reizt sie. Die Reise geht also weiter.
Leitfaden zur Befundung und Behandlung von Patienten mit Apraxie
Die Masterarbeit
Der „Ergotherapeutische Leitfaden für die Befundung und Behandlung von Apraxie“ wurde in den Niederlanden entwickelt und findet dort seit Jahren in der neurologischen Rehabilitation seinen Einsatz. Motiviert durch das Fehlen eines solchen evidenzbasierten Instruments in deutscher Sprache, übersetzte und adaptierte Birgit Girsch diesen Leitfaden. Er beinhaltet ein Textbuch, welches den theoretischen Ansatz beschreibt, sowie ein Handbuch mit praktischen Beispielen, Definitionen und Arbeitsblättern für Befundung, Behandlung und Evaluierung.
Der Übersetzung des Leitfadens folgte die Adaption durch eine Expertenrunde. Diese beurteilten Nützlichkeit, inhaltliche Qualität und kulturelle Relevanz. Darüber hinaus beteiligten sich 12 Klienten mit Apraxie an der Untersuchung. Sie wurden dabei gefilmt, wie sie zwei selbst gewählte Alltagsaktivitäten ausführten. 10 Testanwender - Kollegen aus dem neurologischen Bereich - wurden vor Beginn der Studie geschult, um den Leitfaden adäquat nutzen und auf Grundlage der Observation der gefilmten Aktivitäten evaluieren zu können. Die Untersuchung fand insgesamt in drei österreichischen Rehabilitationszentren statt.
Birgit Girsch hatte sich zum Ziel gesetzt, eine kulturell praktikable Übersetzung zu entwickeln und die Übereinstimmungen der Anwender während der Befundung und der Auswertung zu untersuchen.
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Ergebnisse
Birgit Girsch stellte fest, dass ...
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> die Occupational Performance unter den Therapeuten gut übereinstimmte, die Auswertungen der Selbstständigkeit nahezu perfekt übereinstimmten, die Interventionen moderat übereinstimmten und die Kompensationsmöglichkeiten gut übereinstimmten.
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> die deutsche Version des Leitfadens ein verlässliches Instrument in der Rehabilitation darstellt.
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> eine zweitägige Schulung notwendig ist, um den klinischen Nutzen zu optimieren.
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Fazit
Zusammenfassend hält Birgit Girsch fest, dass ...
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> sich der Leitfaden gut in den therapeutischen Alltag integrieren lässt. Die Anwendung erfordert keine erheblichen finanziellen und zeitlichen Ressourcen.
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> der Leitfaden ein evidenzbasiertes, handlungsorientiertes und klientenzentriertes Vorgehen ermöglicht und die Individualität von Klienten berücksichtigt.
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> der Leitfaden schnellere Behandlungserfolge ermöglicht und somit den Ansprüchen von Kostenträgern gerecht wird.
→ Girsch B. Interrater reliability of the culturally adapted German version of the „Occupational therapy guideline for assessment and treatment of apraxia in CVA-clients“. Unveröffentlichte Masterarbeit an der Academy for European Masters Degree Study in Occupational Therapy; 2010
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