Klin Monbl Augenheilkd 2012; 229(2): 106-111
DOI: 10.1055/s-0031-1299157
Übersicht
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Wie läuft die Entstehung und Progression eines Optikusschadens bei einem primären Offenwinkelglaukom ab und welche Bedeutung haben diese Erkenntnisse für die Glaukomdiagnostik?

Relationship between Structure and Function – What is First Affected in Glaucomatous Disease and its Progression and What Implications can be Drawn for Glaucoma Diagnostic Procedures?
C. Erb
Augenklinik am Wittenbergplatz, Berlin
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

01. Januar 2012

16. Januar 2012

Publikationsdatum:
14. Februar 2012 (online)

Preview

Zusammenfassung

Aufgrund der meist langwierigen Prozesse bei der Entwicklung einer glaukomatösen Optikusneuropathie kommt es bei den retinalen Ganglienzellen nicht spontan zu einem Zelluntergang, sondern zu einem schleichenden Zelltod. Daraus begründet sich die Vorstellung, dass funktionelle Tests besser geeignet sind für die Frühdiagnostik eines primären Offenwinkelglaukoms als bildgebende Verfahren, die erst dann Veränderungen aufzeigen können, wenn die retinalen Ganglienzellen und mit ihnen die retinalen Nervenfasern am Ende der biologischen Kaskade zugrunde gegangen sind. Durch neue perimetrische Verfahren wird die Frühdiagnostik beim Glaukom verbessert.

Abstract

The development of a glaucomatous optic neuropathy is a long-lasting process in which retinal ganglion cells do not die spontaneously. Therefore to detect early changes in this process, functional tests should be done to first detect those changes that imaging technologies miss because the latter methods can only detect changes when retinal ganglion cells have already died and a consecutive loss of retinal nerve fibres has occurred.