physioscience 2012; 8(2): 50-59
DOI: 10.1055/s-0031-1299156
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Veränderung von Selbst- und sozialkommunikativen Kompetenzen in der Frühphase der physiotherapeutischen Ausbildung

Ergebnisse einer Pilotstudie an der fh gesundheit (fhG)Changes of Self- and Social-Communicative Competence in Early Stages of Physiotherapy EducationResults of a Pilot Study at fh gesundheit (fhG)
D. Peham
1   Universität Innsbruck, Institut für Psychologie, A-Innsbruck
,
S. Monsberger
2   FH-Bachelor-Studiengang Physiotherapie, fh gesundheit – Zentrum für Gesundheitsberufe Tirol GmbH, A-Innsbruck
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Publikationsverlauf

11. Juli 2011

06. Dezember 2011

Publikationsdatum:
23. Mai 2012 (online)

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Zusammenfassung

Hintergrund: Jede therapeutische Beziehung stellt große Anforderungen an die sozialkommunikativen und Selbstkompetenzen des behandelnden Physiotherapeuten. Diese entwickeln sich im Zuge der professionellen Sozialisierung, und ihre Schulung im Rahmen der Berufsausbildung wird als sehr bedeutsam erachtet.

Ziel: Die Studie untersuchte, ob und wie sich die Ausprägung ausgewählter Selbst- und sozialkommunikativer Kompetenzen bei Studierenden des FH-Bachelor-Studiengangs Physiotherapie in Tirol bereits in der Frühphase der Ausbildung verändert.

Methode: Die 27 Studierenden erhielten zu Beginn und nach Beendigung des 1. Ausbildungssemesters Fragebögen zu Emotionalität sowie Körperkonzept und absolvierten einen computerunterstützten Emotionserkennungstest.

Ergebnisse: Am Ende des 1. Ausbildungssemesters wiesen die Studierenden eine signifikante Verbesserung bei der Emotionserkennung auf. Bezüglich der Emotionsregulation zeigten sich im Zusammenhang mit berufsspezifischen Anforderungen ein signifikanter Rückgang bei der Nennung negativer Regulationsstrategien und eine vermehrte Nutzung reflexiver Strategien im Umgang mit Emotionen.

Schlussfolgerung: Ein früh in der Ausbildung ansetzendes Einbeziehen von Lehrveranstaltungen zum Themenbereich der Selbstkompetenzen ist als vielversprechend anzusehen.

Abstract

Background: Each therapeutic relationship puts high demands on the involved physiotherapist’s self and social-communicative competence. These skills ripen within the process of professional socialisation and their training is considered to be of high importance within the scope of professional education.

Objective: This study examined the occurrence of selective self- and communicative competence in an early stage of physiotherapeutic education in the FH-Bachelor physiotherapy degree programme in Tyrol.

Methods: At the beginning and end of their first term of the Bachelor programme 27 seven students received questionnaires on emotionality and body concept and performed an emotion recognition test.

Results: At the end of the first semester students had significant improved in emotion recognition. In correlation with profession-specific demands they showed a significant decrease of negative regulation strategies and an increased use of reflective strategies in coping with their emotions.

Conclusion: Early incorporation of courses on self-competence are considered to be promising.