Refresher: Die wichtigsten Heilpflanzen in der Wechselzeit

Nicht alle Frauen leiden unter der Wechselzeit, ca. ⅓ aller Frauen hören – mit ca. 52 Jahren – einfach auf zu menstruieren und bemerken keine weiteren Veränderungen. ⅔ haben verschiedenste Symptome, von milden 2–3 Wallungen am Tag bis zu massiven Beeinträchtigungen durch Schlafstörungen. Die Beschwerden dauern teilweise nur einige Monate, gelegentlich aber Jahre. Für die Behandlung stehen verschiedene Heilpflanzen zur Verfügung, die alle sehr spezifische Charakteristika haben. Die Wirkung der Phytotherapie reicht bei Wallungen nicht an eine Hormontherapie heran, bei Schlafstörungen und im Bereich der vegetativen Situation und der Stimmungslage ist sie oft deutlich überlegen und sollte wegen des günstigeren Nebenwirkungsprofils an 1. Stelle der Therapie stehen.

Glossar

Menopause: die letzte Menstruation im Leben einer Frau. Dieser Zeitpunkt ist stets nur retrospektiv feststellbar, nachdem für ein weiteres Jahr keine Regelblutung mehr erfolgt. Cave: Alle Blutungen, die mehr als ein Jahr nach der letzten Monatsblutung auftraten, sind als postmenopausale Blutungen karzinomverdächtig und dringend abzuklären.

Perimenopause: Der Zeitraum der Hormonumstellungen vom Nachlassen der Fruchtbarkeit bis zum Einpendeln auf ein neues, postmenopausales, niedriges Hormonniveau. Dieser Zeitraum kann 3–12 Jahre umfassen.

Prämenopause: Die hormonelle Umstellungsphase vor der letzten Blutung ist häufig gekennzeichnet von Regeltempostörungen, d. h. verkürzten, verlängerten oder unregelmäßigen Zyklen mit Anovulationen und Follikelpersistenzen. Teilweise treten durch die Hormonveränderungen auch Hypermenorrhöen und Menorrhagien auf.

Hypermenorrhö: Überstarke Menstruationsblutung. Bei einer Frau, die geboren hat, sollte ein Super-Tampon oder eine Maxi-Binde mindestens 2 h dichthalten. Wenn eine Patientin berichtet, dass sie alle 1–1œ Stunden wechseln muss oder nur mit Super-Tampon UND Vorlage aus dem Haus geht, ist der Blutverlust zu hoch. Koagel über Daumennagelgröße sind auch ein Anzeichen für eine zu starke Blutung.

Menorrhagie: Im Volksmund auch „Blutsturz“ genannt; eine Menstruation, die deutlich zu stark und zu lange, d. h. länger als 7 Tage andauert. In der Menopause kommen teilweise Blutungen vor, die 2–4 Wochen andauern mit schwankender Intensität; immer wieder starke, oft schwallartige Blutungen. Menorrhagien sind nicht mit Phytotherapie behandelbar; diese Architekturstörung des Endometriums, das sich nicht vollständig abscheiden kann, lässt sich nur mit Hormonen oder einer Ausschabung beenden. Die Phytotherapie ist aber sehr geeignet, um eine Rezidivprophylaxe zu betreiben.

Dr. med. Dorothee Struck

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