ergopraxis 2008; 01(5): 13
DOI: 10.1055/s-0030-1261719
wissenschaft

ADL-Assessments – Sechs Tests genügen ergotherapeutischen Anforderungen

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06 July 2010 (online)

 
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    Das Gesundheitswesen fordert aus Effizienz- und Kostengründen den Nachweis praktischer Erfolge. Diese Ergebnisorientierung muss auch die Ergotherapie leisten, wenn es um die Anwendung von Assessments bei Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL) geht. Insgesamt sechs Tests entsprechen den Anforderungen der Ergotherapeuten am besten. Zu diesem Ergebnis gelangt eine Studie klinischer Reha-Ergotherapeuten um Sheryl Klein im kanadischen Edmonton.

    Ausgangspunkt war die Feststellung, dass die Inhalte von ADL-Assessments vor allem in der Geriatrie oft nicht die spezifischen Behandlungsmöglichkeiten der Ergotherapie berücksichtigen. Das Ziel der Untersuchung war die Bewertung von 18 ADL-Assessments hinsichtlich ihrer Praxistauglichkeit durch zehn langjährig berufserfahrene Ergotherapeuten. Die Wissenschaftler gingen dabei nach der Nominal Group Technique vor: Sie erstellten ein ergotherapeutisch orientiertes Anforderungsprofil der Alltagsaktivitäten und verglichen es mit 18 ADL-Standard-Assessments. Als Maßstab verwendeten sie das in Kanada anerkannte „Canadian Model of Occupational Performance”. Sie verdichteten es auf fünf wesentliche Elemente, unter anderem Klientenzentrierung sowie bedeutungsvolle Aktivitäten, zu denen sie einen auf ADL und die ergotherapeutische Praxis ausgerichteten Fragenkatalog entwickelten. Somit erstellten sie ein Prüfungsschema, das solche ADL herauskristallisierte, welche ergotherapeutische Bezüge haben und auch in der Praxis erprobt sind. Mit dieser Prüfliste bewerteten sie 18 gängige ADL-Assessments mit dem Ergebnis, dass nur folgende sechs mit unterschiedlicher Gewichtung ergotherapeutischen Anforderungen genügen: ADL Profile, Assessment of Motor and Process Skills, Rivermead ADL Assessment, Functional Performance Measure, Edmans ADL Index und Melville-Nelson Self-Care Assessment.

    Suma

    CJOT 2008; 75(2): 69–81