Zeitschrift für Komplementärmedizin 2010; 2(5): 54-55
DOI: 10.1055/s-0030-1250304
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Heilpflanzenporträt: Schöllkraut – Chelidonium majus

Heinz Schilcher
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Publication Date:
19 October 2010 (online)

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Botanik und Standorte

Vom Großen Schöllkraut, Chelidonium majus L. (Fam. Paperaceae), existieren mehrere morphologische Varietäten [3], die aber bei der Gewinnung der Drogen Chelidonii herba und Chelidonii radix keine Berücksichtigung erfahren. Die Bezeichnung Chelidonium kommt aus dem griechischen Gelidon, die Schwalbe, weil i. d. R. die ersten Schöllkrautblüten mit dem Eintreffen der Schwalben aus ihren Winterquartieren auftreten und die Blühperiode mit deren Abzug endet.

Chelidonium ist eine nitrophile Pflanze und daher Indikatorpflanze für stickstoffreiche Böden. Die Pflanze ist ausdauernd, 30–70 cm hoch und besitzt gelbe Blüten mit 4 Kron- und 2 Kelchblättern. Die gesamte Pflanze ist von kleinen Milchröhren durchzogen, die einen orange-gelblichen Milchsaft enthalten und soll daher nach der Signaturenlehre des Mittelalters bei Leber- und Galleerkrankungen helfen.

Schöllkraut – Chelidonium majus. © TVG/M. Zimmermann.

Literatur

Univ. Prof. emer. Dr. Dr. h. c. mult. Heinz Schilcher

Zaumberg 25

87509 Immenstadt