Zusammenfassung
Bei der iatrogenen Keratektasie kommt es bei initial gutem Visus nach refraktivchirurgischen
Lasereingriffen zu einer progressiven Myopisierung mit irregulärem Astigmatismus infolge
einer
zunehmenden Vorwölbung der Hornhaut. Bekannte Risikofaktoren sind u. a. ein zu dünnes
postoperativ verbleibendes Stromabett, ein dickerer Flap oder präoperativ unerkannte
Anzeichen für einen
bereits bestehenden subklinischen Keratokonus. Die Rate postrefraktiver Ektasien bei
Augen ohne erkennbare präoperative Risikofaktoren beträgt 20 pro 100 000 Augen bei
PRK, 90 pro 100 000
Augen bei LASIK und 11 pro 100 000 Augen bei SMILE. Die klassischen Screening-Tools
auf präoperative Risiken beinhalten das „Ectasia Risk Score System“ (ERSS) und „Percentage
of Tissue
Alteration“ (PTA). Modernere Methoden umfassen neben KI-Methoden für die Datenanalyse
auch Einzelschichttomografie mit Epithelkartierung. Die Therapie erfolgt mit Kontaktlinsen,
Crosslinking, der Implantation intrakornealer Ringsegmente, perforierenden oder lamellären
Keratoplastiken und in ersten Studien durch die Implantation von Hornhautlentikeln.
Schlüsselwörter
Kornea - refraktive Chirurgie - Ektasie