Dtsch Med Wochenschr 2022; 147(16): 1026-1027
DOI: 10.1055/a-1856-2460
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Kommentar zu „Intensivierte Cholesterinsenkung mit Alirocumab bei Patienten mit Myokardinfarkt“

Entgegen immer noch weit verbreiteter defätistischer Annahmen ist der klinische Verlauf der Volkskrankheit KHK vorhersehbar und beeinflussbar. Dabei ist neben dem Ausmaß der Koronar-Stenose der qualitative Phänotyp für die Prognose entscheidend. Moderne Methoden der Bildgebung der koronaren Atherosklerose, insbesondere der intra-koronare Ultraschall (IVUS) und die optische Kohärenztomografie (OCT) zeigen, dass Patienten mit Lipid-reichen Plaques und Plaques mit einer dünnen fibrösen Kappe vermehrt Plaque-Rupturen mit nachfolgenden Atherothrombosen und Myokardinfarkte erleiden (z. B. PROSPECT II-, COMBINE OCT-FFR-, CLIMA-, LRP- Studie).

Die oben beschriebene PACMAN-AMI-Studie und die ebenfalls kürzlich erschienene HUYGENS-Studie zeigen, dass eine Absenkung des LDL-Cholesterins mit PCSK9-Antikörpern zusätzlich zu einer guten Behandlung mit Statinen in Bereiche unter 30 mg/dl (< 0,75 mM/l) bei Patienten mit einem akuten Koronarsyndrom zu einer signifikanten Verbesserung der koronaren Plaque-Komposition führt. Die Effekte wurden nach einem Jahr dokumentiert. Es gab keine Probleme bzgl. Sicherheit oder Verträglichkeit.



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Article published online:
15 August 2022

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