Zusammenfassung
Bei Betroffenen mit einer Fuchs-Endotheldystrophie beginnen die Probleme mit den Augen
häufig in einem Alter, in dem sich auch schon erste Anzeichen einer Katarakt zeigen.
Und umgekehrt
findet man in der augenärztlichen Praxis immer wieder Patient*innen mit einer
deutlichen Katarakt und einer Cornea guttata als Nebenbefund. In beiden Situationen
stellt sich dann die Frage,
ob zunächst nur eine posteriore lamelläre Keratoplastik (in Deutschland meist
als DMEK) bzw. nur eine Kataraktoperation erfolgen oder ob gleich ein kombiniertes
Vorgehen (sog.
Triple-Operation) angestrebt werden sollte. Nur bei jungen Betroffenen mit einer
fortgeschrittenen Fuchs-Endotheldystrophie ohne jeglichen Hinweis auf eine Katarakt
und gut erhaltener
Akkommodation kann, je nach individuellen Gegebenheiten, eine alleinige DMEK
sinnvoll sein, in allen anderen Fällen erscheint eine Triple-Operation geeigneter.
Dabei erscheint ein
sequenzielles Vorgehen in diesen Situationen weniger angebracht, da sich in zahlreichen
Studien zeigte, dass der Verlauf und die Ergebnisse nach einer Triple-Operation mit
denen nach einem
sequenziellen Vorgehen vergleichbar sind. Beim Vorliegen einer signifikanten
Katarakt und einer Cornea guttata fällt die Entscheidung im Hinblick auf das operative
Vorgehen deutlich
schwerer. Hierbei gibt es unterschiedliche Aspekte in der Anamnese sowie den
ophthalmologischen Untersuchungen (z. B. zentrale Hornhautdicke, Endothelzelldichte),
die einem bei der
Entscheidung helfen können. Soll dann zunächst nur eine Kataraktoperation erfolgen,
sollten geeignete Maßnahmen ergriffen werden, um ein möglichst optimales Ergebnis
trotz Vorliegen der
Cornea guttata zu erreichen. Im folgenden Beitrag soll auf die wichtigsten prä-,
peri- und postoperativen Aspekte im Hinblick auf die bestmögliche operative Versorgung
von Betroffenen mit
Fuchs-Endotheldystrophie und Katarakt eingegangen werden.
Schlüsselwörter
Fuchs-Endotheldystrophie - Katarakt - Kornea - DMEK