Klin Monbl Augenheilkd 2021; 238(11): 1178-1185
DOI: 10.1055/a-1615-2267
Übersicht

Infranukleäre Augenbewegungsstörungen

Artikel in mehreren Sprachen: English | deutsch
Juliane Mehlan
Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Deutschland
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Frank Schüttauf
Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Deutschland
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Zusammenfassung

Infranukleäre Motilitätsstörungen sind Störungen der Augenbeweglichkeit, deren Ursache unterhalb der Hirnnervenkerne liegt. Mögliche Ursachen sind Störungen der Hirnnerven, der extraokularen Muskeln oder auch Veränderungen im Bereich der Orbita. Charakteristisch sind Bewegungsdefizite, eine kompensatorische Kopffehlhaltung und das Inkomitanzmuster. Der sekundäre Schielwinkel ist meist größer als der primäre Schielwinkel. Kombinierte Paresen deuten auf eine Läsion im Sinus cavernosus, der Orbitaspitze oder auf ein multilokuläres Geschehen hin. Unabdingbar ist es, supranukleäre Störungen auszuschließen, gerade wenn das Motilitätsdefizit untypisch ist. Bei der Frage nach Abklärungsbedürftigkeit empfiehlt sich eine individuelle Risikoabwägung unter besonderer Berücksichtigung vorbekannter Risikofaktoren.



Publikationsverlauf

Eingereicht: 26. August 2021

Angenommen: 07. Oktober 2021

Artikel online veröffentlicht:
16. November 2021

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