Klin Monbl Augenheilkd 2022; 239(12): 1467-1470
DOI: 10.1055/a-1610-9690
Der interessante Fall

Waardenburg-Syndrom Typ IIA mit partiellem Albinismus

Waardenburgʼs Syndrome Type IIA with Partial Albinism
Dominik Knebel
Augenklinik und Poliklinik, Klinikum der Universität München, Deutschland
,
Günter Rudolph
Augenklinik und Poliklinik, Klinikum der Universität München, Deutschland
,
Tina Herold
Augenklinik und Poliklinik, Klinikum der Universität München, Deutschland
,
Siegfried Priglinger
Augenklinik und Poliklinik, Klinikum der Universität München, Deutschland
› Author Affiliations

Hintergrund

Das Waardenburg-Syndrom bezeichnet eine Gruppe vorwiegend autosomal-dominant vererbter Krankheitsbilder, die 1951 vom niederländischen Ophthalmologen Petrus Johannes Waardenburg beschrieben wurden. Bei allen können die folgenden Symptome auftreten: Innenohrschwerhörigkeit, breite Nasenwurzel und Pigmentstörungen der Haare („graue Stirnlocke“ bis hin zur frühzeitigen vollständigen Ergrauung), der Epidermis (Vitiligo) und der Iriden (vollständige oder partielle Heterochromie). Anhand des Vorliegens oder der Abwesenheit weiterer Symptome wird das Waardenburg-Syndrom klinisch in 4 verschiedene Typen eingeteilt [1]: Typ I ist darüber hinaus durch eine Dystopia canthorum, ein kurzes Philtrum und eine kurze Maxilla gekennzeichnet, Typ II durch keine weiteren Symptome, Typ III durch eine Dystopia canthorum und Fehlbildungen vor allem der oberen Extremitäten sowie bisweilen durch Mikrozephalus. Typ IV ist durch das Vorliegen eines Morbus Hirschsprung charakterisiert. Zu beachten ist, dass eine große Variabilität des klinischen Bildes besteht, sodass bei allen 4 Typen jeweils nicht zwingend alle Symptome vorliegen [1].



Publication History

Received: 05 July 2021

Accepted: 23 August 2021

Article published online:
27 September 2021

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