Klin Monbl Augenheilkd 2021; 238(05): 580-583
DOI: 10.1055/a-1353-5436
Klinische Studie

Ablatiohäufigkeit nach elektiver Makulachirurgie

Article in several languages: English | deutsch
Luise Grajewski
1   Klinik für Augenheilkunde, Städtisches Klinikum Dessau, Akademisches Lehrkrankenhaus der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane, Dessau, Deutschland
,
Olaf Grajewski
2   Augenarzt, Berlin, Deutschland
,
Jens Carstens
1   Klinik für Augenheilkunde, Städtisches Klinikum Dessau, Akademisches Lehrkrankenhaus der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane, Dessau, Deutschland
,
Lothar Krause
1   Klinik für Augenheilkunde, Städtisches Klinikum Dessau, Akademisches Lehrkrankenhaus der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane, Dessau, Deutschland
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Zusammenfassung

Mit den in den letzten Jahren immer weiter entwickelten Operationsmethoden ist die Makulachirurgie ein zunehmend atraumatischer Eingriff für das Auge geworden. Zu den häufigsten Komplikationen gehören das zystoide Makulaödem und die Netzhautablösung, seltener die Endophthalmitis. Ziel dieser retrospektiven Studie ist es, die Anzahl der Netzhautablösungen nach Makulachirurgie zu erfassen. In die Studie wurden alle Patienten eingeschlossen, die im Zeitraum von 2009 bis 2016 mittels Pars-plana-Vitrektomie (ppV; 20 oder 25 Gauge [G]) an der Makula operiert wurden. Anschließend wurde geprüft, welche Patienten erneut mit einer Ablatio retinae vorstellig wurden. Für die betroffenen Patienten wurden die Ablatiorate, die funktionellen Ergebnisse sowie mögliche Risikofaktoren erfasst. Ausgewertet wurden die Daten von insgesamt 904 Augen, von denen 667 wegen einer epiretinalen Gliose, 188 aufgrund eines Makulaforamens und 49 wegen einer vitreomakulären Traktion mit einer 20- oder 25-G-Pars-plana-Vitrektomie, Membranektomie, ILM-Peeling und SF6-Gas- oder Lufttamponade operiert wurden. Von diesen 904 Augen stellten sich bei uns 17 (1,88%) mit einer Ablatio retinae vor. Die mittlere Zeit zwischen 1. ppV und 2. ppV bei Ablatio retinae lag bei 248 Tagen (3 – 1837 Tage). Zwei der 17 Patienten wiesen am betroffenen Auge bereits prä- oder intraoperativ mindestens 1 Netzhautforamen auf. Der mittlere Visus (Dezimalvisus) lag vor Makulachirurgie bei 0,27 und zum Zeitpunkt der letzten Vorstellung bei 0,28. Die elektive Makulachirurgie stellt mit den gegenwärtigen operativen Techniken ein sicheres operatives Verfahren mit einer sehr niedrigen Ablatiorate von 1,88% dar.



Publication History

Received: 05 October 2020

Accepted: 25 December 2020

Article published online:
19 February 2021

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