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DOI: 10.1055/a-1124-2374
Dilemmasituation: Nächtlicher Unruhezustand beim älteren Patienten
Differenzialdiagnose und TherapieNighttime restlessness in elderly patients: differential diagnosis and treatmentDifferential diagnosis and therapyAbstract
Elderly individuals, particularly those with cognitive impairment, are oftentimes restless during the night, and this increases the distress of relatives, professional carers and themselves. A number of conditions other than dementia need to be considered from nyctophobia and insomnophobia, to pain, specific motor disorders during sleep, parasomnias as REM-sleep behaviour disorder, dipping, hypoglycemia, withdrawal or excessive tea, coffee and alcohol consumption. A clear-cut differential diagnosis between dementia and delirium is not always possible, as dementia is the major risk factor for confusional states decreasing the vulnerability by anticholinergic medication and any other disruptive factor, biological or psychological. Treatment of nocturnal agitation usually requires (1) reassurance and re-orientation; (2a) the discontinuation of anticholinergic substances; (2b) symptomatic psychotropic intervention; and (3) causal treatment of underlying problems. Benzodiazepines should only be used at the lowest necessary dosage for the shortest possible time, particularly in individuals who are already benzodiazepine-dependent. Quetiapine or mirtazapine at low dosages can be employed in patients with psychotic or depressive symptoms. Melatonin and its derivatives hold promise for chronic circadian rhythm disorders. There is no “one fits all” recipe for this notorious problem and each case needs to be examined individually.
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Ältere Menschen, vor allem mit demenziellen Erkrankungen, sind nachts häufig unruhig, können sich dadurch selbst gefährden oder ihr Umfeld beeinträchtigen. Psychopharmaka sind oft nicht oder paradox wirksam und haben erhebliche Neben- und Wechselwirkungen. Was ist hier zu tun? – Der Beitrag bildet den Auftakt einer Reihe von Situationen, für die es keine oder gegensätzliche Therapieempfehlungen gibt und so die Behandler vor ein Dilemma stellen.
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Differenzialdiagnose
Es muss nicht immer Demenz sein
Bei nächtlichen Unruhezuständen muss zunächst eine Reihe von häufigen Ursachen und Differenzialdiagnosen erwogen werden, die jeweils unterschiedliche diagnostische und therapeutische Maßnahmen erfordern ([Tab. 1]).
Ursache |
Differenzialdiagnosen z. B. |
diagnostische Maßnahmen z. B. |
therapeutische Intervention z. B. |
ängstliche Agitiertheit |
Angst vor fremder Umgebung, Dunkelheit (Nyktophobie[1]), bevorstehender Operation, Schlafneurose (Insomnophobie) |
Exploration |
ggf. Rooming-in, Fenster, verhaltenstherapeutische Intervention (z. B. Entspannungsverfahren) |
Schmerzen |
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körperliche Untersuchung, Labor |
Behandlung der körperlichen Grunderkrankung, ggf. Physiotherapie, ggf. Analgetika, ggf. gezielte Pharmakotherapie |
nächtlicher Bewegungsdrang |
Restless-Legs-Syndrom (RLS), periodische nächtliche Beinbewegungen (PLMS) |
Anamnese, Polysomnografie |
ggf. dopaminerge Therapie |
Agrypnia excitata (beständige motorische Unruhe) |
fatale familiäre Insomnie (erbliche Prionenerkrankung), Morvan-Syndrom (Autoimmunenzephalitis) |
(je nach Grunderkrankung) Anamnese, Elektroenzephalografie (EEG), Polysomnografie, zerebrale Bildgebung, Liquoranalytik |
(je nach Grunderkrankung) Immunsuppression, Plasmapherese, symptomatisch |
Parasomnie, pathologisches Erwachen |
Alptraum, Narkolepsie, Schlafwandeln, Pavor nocturnus, verwirrtes Erwachen, REM-Schlafstörung (häufig bei Synukleinopathien, z. B. bei DLB[2]) |
Anamnese, Polysomnografie |
Aufklärung, nicht pharmakologische Maßnahmen (z. B. Psychotherapie, Meiden von Auslösern/Stressoren) und (seltener) Pharmakotherapie |
internistisch |
Hypoglykämie, Hyperthyreose, Dehydratation, Hyponatriämie, Urämie, Herzinsuffizienz, nächtliches RR-Dipping, Fieber, Infektion, „critical illness“, „frailty“ |
körperliche Untersuchung, Labor |
Behandlung der internistischen Grunderkrankung |
Medikamente/Intoxikation/Entzug |
Medikamenten- und Suchtmittelanamnese |
Medikationsumstellung, Entzugsbehandlung |
|
psychische Erkrankung |
agitierte Depression, Manie, Intelligenzminderung, Autismus, Angsterkrankung, Schizophrenie |
Anamnese, psychiatrische Exploration |
Behandlung der psychischen Grunderkrankung |
Verwirrtheitszustand, Delir |
|
Anamnese, psychiatrische Exploration inkl. kurzer Testung, ggf. apparative Diagnostik, z. B. zerebrale Bildgebung |
delirogene Ursachen minimieren (Grunderkrankung, Pharmaka), reorientierende Maßnahmen (u. a. Optimierung der Sinneswahrnehmung durch Brille, Hörgerät), Rooming-in, antidelirante Pharmakotherapie |
aufgehobene zirkadiane Rhythmik |
Schlaf-Wach-Rhythmus-Störung |
Anamnese, Aktometrie |
Chronotherapie, Pharmakotherapie |
Epilepsie |
nächtliche oder Aufwachanfälle |
EEG, Polysomnografie |
Antikonvulsiva |
1 Z. B. verstärkte Nachtangst bei Schlafmittelabhängigkeit oder Angst vor der Umgebung.
2 Demenz mit Lewy-Körperchen: Demenz plus Fluktuationen des Verlaufs oder visuelle Halluzination oder Rigor und Hypokinese oder Neuroleptika-Überempfindlichkeit.
3 Cave: Polypharmazie: jedes Medikament hat auch anticholinerge Eigenschaften.
4 Cave: katatones Dilemma: jedes Antipsychotikum kann ein malignes neuroleptisches Syndrom (hypodopaminerg) auslösen, das schwer von einer (febrilen) Katatonie (hyperdopaminerg) abgegrenzt werden kann.
Erst nach Ausschluss der Differenzialdiagnosen kann man zu der plausiblen Annahme gelangen, dass ein akuter oder chronisch rezidivierender, agitierter Verwirrtheitszustand bei zugrunde liegender Demenz vorliegt.
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Verwirrtheitszustände erkennen
Bei Verdacht auf einen Verwirrtheitszustand kann zur Objektivierung ein kurzer Test angewendet werden, der die Domänen Wachheit, Orientierung, Aufmerksamkeit und Symptomfluktuation überprüft ([Tab. 2]).
Kriterien |
Test |
Punkte |
Wachheit |
bei Ansprache oder Berührung keine angemessene Reaktion innerhalb 10 s |
4 |
Orientierung |
Alter, Geburtsdatum, Ort, Jahr: 1 Fehler |
1 |
> 1 Fehler |
2 |
|
Aufmerksamkeit |
Monate eines Jahres rückwärts: weniger als 7 |
1 |
nicht durchführbar |
2 |
|
Fluktuation |
Aufmerksamkeit, Wahrnehmung; Halluzinationen: ja |
4 |
Beurteilung Summenwert:
0: kognitive Defizite oder Delir unwahrscheinlich
1–3: mögliche kognitive Defizite
> 3: Verwirrtheitszustand mit oder ohne dauerhafte kognitive Defizite möglich.
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Therapie
Nichtpharmakologische Maßnahmen haben Vorrang
Medikamente sind wichtig bei der Behandlung, können aber selbst sogar Ursache nächtlicher Verwirrtheitszustände sein [2].
Bevor pharmakologische Maßnahmen zum Einsatz kommen, müssen zuerst alle nichtpharmakologischen Möglichkeiten ausgeschöpft werden.
[Abb. 1] zeigt, dass die nichtpharmakologischen Milieu- und Pflegeinterventionen absoluten Vorrang besitzen und notwendig sind, um diagnostische und therapeutische Schritte einzuleiten.


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Vor- und Nachteile pharmakologischer Therapien abwägen
Kognitive Defizite bis zur Demenz sind die häufigsten Ursachen für nächtliche Unruhezustände bei älteren Patienten [3]. Für einige Verhaltenssymptome, die im Rahmen von demenziellen Erkrankungen auftreten, existieren leitlinienbasierte pharmakologische Empfehlungen. So kann zur Behandlung von Apathie mittelfristig die Verordnung von Antidementiva erwogen werden. Bei Agitiertheit können sedierende Antidepressiva [3] und bei Aggressivität möglichst nebenwirkungsarme Neuroleptika verordnet werden [4]. Für die Therapie nächtlicher Unruhezustände liegen für diese Patientengruppe jedoch keine evidenzbasierten Empfehlungen vor. Stattdessen erfolgt hierfür in der Praxis überwiegend eine symptomorientierte Off-Label-Behandlung mit Hypnotika (meistens Benzodiazepine) oder Antipsychotika.
Im Fall einer akuten, ausgeprägten nächtlichen Unruhe mit Selbstgefährdung wird eine medikamentöse Behandlung unerlässlich.
Dabei steht den Wirkungen der für diese Indikation gebräuchlichsten Pharmaka ihr unter Umständen erhebliches Nebenwirkungsprofil gegenüber. Dieses therapeutische Dilemma muss durch ein Abwägen der in [Tab. 3] zusammengefassten Vor- und Nachteile der jeweiligen Präparate gelöst werden.
Präparat/Dosierung |
Indikation |
Vorteil |
Nachteil |
Benzodiazepine/Benzodiazepin-artige Substanzen |
|
|
|
Quetiapin 12,5–25 mg |
Insomnie, nächtliche Unruhe |
|
|
Risperidon 0,5–1,5 mg |
Behandlung von demenzassoziierten Verhaltensauffälligkeiten einschließlich nächtlicher Unruhe |
nachgewiesene Wirksamkeit bei der Behandlung von Störungen des SWR bei demenziellen Erkrankungen |
Cave bei DLB: Sturzgefahr wegen extrapyramidal-motorischer Nebenwirkungen |
Mirtazapin 7,5–15 mg |
Insomnie (bei komorbider Depression) |
|
|
Trazodon 100–150 mg |
|
nachgewiesene Wirksamkeit für Insomnie bei Demenz [7] |
|
Melatonin 2–4 mg |
Insomnie bei > 55 Jahre, Blindheit, Jetlag |
Hinweise für Wirksamkeit bei Störung des SWR bei Demenz [8] |
|
Clomethiazol (Distraneurin) |
(Alkohol-) Entzugsdelir |
stark sedierend und antidelirant |
|
DLB = Demenz mit Lewy-Körperchen; RLS = Restless-Legs-Syndrom; SWR = Schlaf-Wach-Rhythmus.
Im akuten Notfall sind – gerade bei bereits süchtigen Patienten – Benzodiazepine in der niedrigsten notwendigen Dosis für die kürzeste notwendige Zeit geeignet. Insbesondere bei älteren Patienten verbietet sich darüber hinaus die Anwendung dieser „Schlafmittel“ aufgrund ihrer schlafkorrumpierenden Wirkung, der Sturzgefahr und des hohen Abhängigkeitspotenzials [9].
Antipsychotika mit starker Dopamin-Rezeptorblockade (Haloperidol, Risperidon, Olanzapin, Aripiprazol) sind aufgrund ihrer extrapyramidal-motorischen Nebenwirkungen für Patienten mit Synukleinopathien (Dopamin-Mangelerkrankungen) kontraindiziert [4]. Stattdessen stehen Antipsychotika mit geringerer antidopaminerger Wirkung wie Quetiapin zur Verfügung.
Bei Demenz mit Lewy-Körperchen kann zur Akutbehandlung nächtlicher Unruhezustände zunächst niedrig dosiert Quetiapin (z. B. 12,5–25 mg, Cave: Hypotonie) verordnet werden. Mittelfristig kann dann ein Ausgleich des cholinergen Defizits durch Gabe eines Acetylcholinesterase-Hemmers (z. B. Rivastigmin-Pflaster 4,6 mg/24 h) angestrebt werden.
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Für nächtliche Unruhezustände bei älteren Patienten gilt: Sie treten häufig, aber nicht ausschließlich im Rahmen von demenziellen Erkrankungen auf.
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Viele weitere Störungen müssen als Ursache in Betracht gezogen werden: internistische (z. B. Schmerzen, Stoffwechselerkrankung), neurologische (z. B. Basalganglien-Störung), psychiatrische (z. B. Sucht- oder Entzugssymptomatik) und schlafmedizinische (z. B. Nyktophobie oder REM-Parasomnie).
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Eine eindeutige differenzialdiagnostische Abgrenzung zwischen Delir und Demenz ist nicht immer möglich und sinnvoll, da vorbestehende kognitive Störungen den wichtigsten Risikofaktor für einen Verwirrtheitszustand darstellen.
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Die Akuttherapie beinhaltet: beruhigende, aufmerksame Zuwendung, Absetzen einer anticholinergen Medikation, symptomatische pharmakologische Intervention sowie kausale Therapie zugrunde liegender medizinischer Ursachen.
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Benzodiazepine dürfen aufgrund ihres Intoxikations- und Abhängigkeitspotenzials und möglicher paradoxer Reaktionen nur in Ausnahmefällen (z. B. Abhängigkeit, ausgeprägte Selbstgefährdung), nur niedrig dosiert und kurzzeitig verordnet werden.
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Stattdessen wird, besonders bei komorbiden, depressiven oder psychotischen Symptomen, eine Pharmakotherapie mit Quetiapin oder Mirtazapin empfohlen.
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Interessenkonflikt
Die Autorinnen/Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
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Literatur
- 1 Bellelli G, Morandi A, Davis DH. et al Validation of the 4AT, a new instrument for rapid delirium screening: a study in 234 hospitalised older people. Age Ageing 2014; 43: 496-502 . doi:10.1093/ageing/afu021
- 2 Schwerthöffer D, Förstl H. Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus bei demenziellen Erkrankungen. DNP 2020; 21: 18-22 . doi:10.1007/s15202-019-0002-0
- 3 Ringman JM, Schneider L. Treatment options for agitation in dementia. Curr Treat Options Neurol 2019; 21: 30 . doi:10.1007/s11940-019-0572-3
- 4 Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) und Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN). S3-Leitinie „Demenzen“. Januar 2016. Im Internet (Stand: 19.03.2020): http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/038-013.html
- 5 Schwerthöffer D, Forstl J, Fatke B. Antipsychotische Pharmakotherapie bei deliranten Syndromen – Nur zeitlich begrenzt, symptomorientiert und unter Beachtung der QTc-Zeit. MMW Fortschr Med 2019; 161: 50-52 . doi:10.1007/s15006-019-1009-3
- 6 Rothschild-Fuentes B, Roche A, Jimenez-Genchi A. et al Effects of mirtazapine on the sleep wake rhythm of geriatric patients with major depression: an exploratory study with actigraphy. Pharmacopsychiatry 2013; 46: 59-62 . doi:10.1055/s-0032-1323655
- 7 Grippe TC, Goncalves BS, Louzada LL. et al Circadian rhythm in Alzheimer disease after trazodone use. Chronobiol Int 2015; 32: 1311-1314 . doi:10.3109/07420528.2015.1077855
- 8 Cardinali DP, Furio AM, Brusco LI. The use of chronobiotics in the resynchronization of the sleep/wake cycle. Therapeutical application in the early phases of Alzheimer’s disease. Recent Pat Endocr Metab Immune Drug Discov 2011; 5: 80-90 . doi:10.2174/187221411799015354
- 9 Beland SG, Preville M, Dubois MF. et al The association between length of benzodiazepine use and sleep quality in older population. Int J Geriatr Psychiatry 2011; 26: 908-915 . doi:10.1002/gps.2623
Korrespondenzadresse
Publication History
Article published online:
29 April 2020
© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York
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Literatur
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