Gefäßmedizin Scan - Zeitschrift für Angiologie, Gefäßchirurgie, diagnostische und interventionelle Radiologie 2020; 07(02): 147-164
DOI: 10.1055/a-1110-0617
CME-Fortbildung

Möglichkeiten der Atherektomie zur Behandlung der pAVK

Anne Marie Augustin
,
Ralph Kickuth

Verantwortlicher Herausgeber dieser Rubrik: Wissenschaftlich verantwortlich gemäß Zertifizierungsbestimmungen für diesen Beitrag ist Univ.-Prof. Dr. med. Ralph Kickuth, Würzburg.
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Die perkutane transluminale Angioplastie (PTA) ohne bzw. mit Stentimplantation ist eine etablierte Technik zur Behandlung von Stenosen und/oder Okklusionen im Rahmen einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK). Das angebotene Spektrum endovaskulärer Atherektomiesysteme ist dabei sehr vielfältig und wird durch technische Entwicklungssprünge zunehmend ergänzt. Der folgende Artikel soll daher Indikationen und Wirkprinzip der gängigsten Verfahren vorstellen. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse von Studien zu den Methoden rundet das Ganze ab.

Kernaussagen
  • Es existiert ein breites Spektrum an angebotenen endovaskulären Atherektomiesystemen, die zurzeit zur Anwendung kommen.

  • Diese Atherektomietechniken sind bei ausgedehnten Plaques bzw. Kalzifikationen als erstrangige Komplementärverfahren in Relation zu einer PTA bzw. Stentimplantation zu sehen.

  • Fasst man die bisherigen Ergebnisse der zitierten Publikationen zusammen, kann man die intravaskuläre Lithotripsie als vielversprechendes Verfahren in Bezug auf das technische Outcome und die Sicherheit bezeichnen. Die klinischen Effektivitätsdaten müssen zum jetzigen Zeitpunkt noch mit Zurückhaltung betrachtet werden.

  • Die solidesten Daten existieren im Hinblick auf die Anwendung der direktionalen Atherektomie, Laseratherektomie und der Rotationsatherektomie. In diesem Zusammenhang kann konstatiert werden, dass deren Erfolgs-, Effektivitäts- und Sicherheitsendpunkte sich weitestgehend ähneln.

  • Die direktionale Atherektomie weist jedoch als einzige Technik den Vorteil auf, insbesondere exzentrische Plaques zielgerichtet und punktuell anzugehen, während die Behandlung mit Hilfe der anderen Verfahren eine segmentale Gefäßzirkumferenz betrifft und damit als überwiegend ungerichtet zu bezeichnen ist.

  • Es gilt anzumerken, dass die Vergleichbarkeit der Atherektomiesysteme dadurch erschwert wird, dass die Studienendpunkte in den einzelnen Publikationen nicht einheitlich sind und auch die Nachbeobachtungszeitpunkte variieren. Zudem ist bei der Ermittlung der technischen Erfolgsraten nicht immer klar, inwiefern eine zusätzliche Maßnahme (PTA, DCB-PTA oder/und Stentimplantation) diese Ergebnisse beeinflusst haben könnte.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
08. Juni 2020

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