Gesunde Ernährung unterstützt die Bruchheilung. (Quelle: napocska/Shutterstock.com)
Kalzium
Es bildet den wichtigsten Knochenbaustein. 99 % des Kalziums in unserem Körper sind
im Skelett gebunden. Liegt ein Mangel vor, wird Kalzium aus dem Knochen freigesetzt,
was allmählich zulasten dessen Festigkeit geht [1]. Häufig fand das Zusammenspiel zwischen Kalzium und später auch Vitamin D in der
Literatur Erwähnung. Die konsequente Einnahme/Substitution durch Milch und Milchprodukte
sowie Cholecalciferol oder Sonnenbäder wurde empfohlen. Neue Erkenntnisse belegen,
dass Kalzium sehr gut durch dunkelgrünes Gemüse, Wildpflanzen, Nüsse (wie beispielsweise
Mandeln, Haselnüsse, Walnüsse), Samen, Früchte (wie Schwarze Johannisbeere, Feigen,
Kokosnuss, Apfel, Birne, Mango, Bananen, Avocado) und diverse Mineralwassersorten
vom Körper aufgenommen werden kann.
Magnesium
Der Organismus braucht neben Kalzium die verschiedensten Mineralstoffe und Spurenelemente,
wie z. B. Zink, Bor und Kupfer. Ein für die Knochen ganz besonders wichtiger Mineralstoff
ist das Magnesium, da das Kalzium nur mit Magnesium wirken kann. Dabei brauchen die
Knochen das richtige Kalzium-Magnesium-Verhältnis. So wird empfohlen, Magnesium und
Kalzium in einem Verhältnis von 2 : 1 (Kalzium zu Magnesium) einzunehmen, um von beiden
Mineralien und ihren positiven Wirkungen optimal zu profitieren. Gute Magnesiumlieferanten
sind z. B. Haferflocken, Salat, Spargel, Vollkorngetreide, Kürbis, Kartoffel, Pfirsich,
Erbsen, Linsen, Pflaumen und natürlich Nüsse (Haselnüsse, Walnüsse).
Verhältnis Kalzium zu Magnesium:
Die empfohlene tägliche Mindestdosis an Magnesium liegt für Frauen bei 320 mg und
für Männer bei 400 mg.
Vitamin D
Es ist eines der wenigen Vitamine, die der Mensch selbst bilden kann. In der Regel
entwickelt der Körper in der Haut 80–90% des Vitamins mithilfe von Sonnenlicht, genauer
UV-B-Strahlung. Vitamin D steuert die Aufnahme (Resorption) von Kalzium und Phosphat
aus dem Darm sowie ihren Einbau in den Knochen. Es nimmt damit eine Schlüsselrolle
bei der Knochenmineralisierung ein. Die Ernährung trägt mit einem geschätzten Anteil
von circa 10–20 % nur einen relativ geringen Anteil zur Vitamin-D-Versorgung bei.
Ein Grund hierfür ist, dass nur wenige Lebensmittel nennenswerte Mengen an Vitamin
D enthalten (z. B. fetter Seefisch, bestimmte Innereien, Speisepilze, Eier). Ein Vitamin-D-Mangel
kann zur Entkalkung und letztlich zur Erweichung der Knochen führen und damit zum
Krankheitsbild der Osteomalazie. Eine weitere Erkrankung, zu der ein Vitamin-D-Mangel
beitragen kann, ist Osteoporose, die sich vor allem im höheren Lebensalter manifestiert.
Sie ist durch eine erniedrigte Knochenmasse sowie eine mikroarchitektonische Verschlechterung
des Knochengewebes gekennzeichnet, was zu einer geringeren Bruchfestigkeit des Knochens
führt.
Vitamin K
Es ist ebenfalls aktiv am Knochenaufbau beteiligt. Erst unter seiner Einwirkung kann
im Knochen das Protein Osteocalcin gebildet werden, das Kalzium bindet und für einen
gesunden Knochenaufbau zuständig ist. Grüne Gemüse und Kräuter sind besonders ergiebige
Vitamin-K-Quellen, z. B. Brokkoli, Blumenkohl, Rosenkohl, Spinat, Portulak, Schnittlauch,
Petersilie, Blattsalate und besonders der Grünkohl.
Vitamin C
Vitamin C (Ascorbinsäure) ist gut für die Synthese von Kollagen. Es stimuliert die
knochenaufbauenden Zellen und verbessert die Aufnahme von Kalzium. Vitamin C kommt
in nahezu allen pflanzlichen Lebensmitteln vor. Besonders reich an Vitamin C sind
folgende Obst- und Gemüsesorten: Sanddornbeeren, Paprika, Kohl (z. B. Kohlrabi, Grünkohl,
Rosenkohl), Zitrusfrüchte, Beerenfrüchte, Spinat.
Die Knochen bestehen in der Hauptsache aus Kalzium, Phosphor, Magnesium, Kalium und
Silizium. Wenn sich diese Mineralstoffe mit Kollagenfasern verbinden, spricht man
von der Mineralisierung des Knochens. Der Knochen wird aufgebaut und verhärtet sich,
ohne jedoch seine erforderliche Biegsamkeit zu verlieren. Das Silizium dabei ist wichtig
für die Kollagenfasersynthese und auch für den Mineralisierungsprozess des Knochens.
Hilfreiche Siliziumquellen sind beispielsweise Braunhirse, Hafer, Gerste, Schachtelhalmtee
oder siliziumhaltige Nahrungsergänzungen.
Säure-Basen-Verhältnis
Die geläufigen Grundnahrungsmittel (Fleisch, Milchprodukte, Getreideprodukte/industriell
verarbeitete tierische Produkte/Fertiggerichte) führen im Organismus gerade in Kombination
mit Zucker zu einem Säureüberschuss, der durch die basischen Mineralstoffe wie Kalzium
und Magnesium neutralisiert werden muss. Wenn diese nur in unzureichender Menge in
der täglichen Nahrung vorhanden sind, werden die erforderlichen Mineralstoffe aus
den Knochen entwendet und der Knochen kann entmineralisiert werden, so eine Theorie.
Tierisches Protein in Milchprodukten kann zu einer erhöhten Kalziumausscheidung im
Urin führen, da schwefelhaltige Aminosäuren und Phosphat zu vermehrter Kalziumausscheidung
beitragen. Ob die Kalziumausscheidung den Knochenabbau überhaupt beeinflusst, ist
zurzeit nicht ausreichend wissenschaftlich untersucht. Gemüse kann der Säurelast tierischer
Lebensmittel entgegenwirken.
In der Heilungsphase ist Gemüse Milch- und Fleischprodukten vorzuziehen. (Quelle:
napocska/ Shutterstock.com)
Fazit
Zusammenfassend ist eine gesunde, ausgewogene und vollwertige Ernährung wichtig für
die Bruchheilung. Dabei kann eine milch- und fleischfreie Ernährung häufig besser
dazu beitragen, da hier gerade die richtige Kombination der Nährstoffe vorhanden ist
und dadurch die Aufnahme in den Knochen verbessert wird.
Verzichtet werden sollte unter anderem auf zu viel Phosphat, Alkohol, Koffein, Zucker,
Salz, Eiweiß und Fett, da es unter anderem zu einer erhöhten Ausscheidung von Kalzium
und Magnesium oder zu einer Resorptionsstörung im Darm führen kann.