Zusammenfassung
Der therapeutische Einsatz des Gelben Enzians wurde schon vor ca. 2000 Jahren dokumentiert. Im Mittelalter galt Gelber Enzian nahezu als Universalheilmittel. In der Tierheilkunde spielte er eine herausragende Rolle und fand insbesondere bei Verdauungsstörungen breite Anwendung. Im 20. Jh. verlor er in der Tiermedizin massiv an Bedeutung, nicht jedoch in der Volksheilkunde. Seit der Entdeckung der ersten Bitterstoffrezeptoren im Jahr 2000 gewinnen Bitterstoffdrogen wie der Gelbe Enzian wieder an Bedeutung.
„Blau blüht der Enzian …“ – lautete einst ein beliebter Schlager, der den Enzian weithin bekannt machte. Die blauen Trichterblüten des Stängellosen Enzians zieren auch oft die Etiketten von Enzianspirituosen, beliebten Mitbringseln aus der Alpenregion. Dies jedoch nur, weil diese Blüten photogener sind als die des Gelben Enzians. Tatsächlich nutzt man jedoch den Gelben Enzian zur Digestivzubereitung und zu Heilzwecken.
Summary
The therapeutic use of Yellow Gentian was documented about 2000 years ago. In the Middle Ages, Yellow Gentian was almost regarded as a universal remedy. It played an outstanding role in veterinary medicine and was widely used especially for digestive disorders. In the 20th century it lost massive importance in veterinary medicine, but not in folk medicine. Since the discovery of the first bitter substance receptors in 2000, bitter substance drugs such as yellow gentian have regained their importance.