Klin Monbl Augenheilkd 2018; 235(09): 1057-1075
DOI: 10.1055/a-0654-2138
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Bestimmung der Sehschärfe

Measuring Visual Acuity
Holger Dietze
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Publication Date:
20 August 2018 (online)

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Dieser Artikel gibt einen Überblick über die physiologischen Grundlagen der Sehschärfe und die Prinzipien für deren Bestimmung in der Praxis des Ophthalmologen oder Optometristen. Dabei werden die Sehschärfe als eine Funktion des menschlichen Auges im Zusammenhang mit anderen Sehfunktionen erläutert und ihre im normalen Auge zu erwartenden Werte angeführt. Die Bedingungen für eine normgerechte Sehschärfebestimmung werden mit Bezug auf die novellierte ISO/FDIS 8596 (2018) beschrieben.

Abstract

This article reviews the basic physiology of visual acuity and the principles for its clinical measurement. It describes visual acuity and its limits as a function of the human eye. Referring to the new international standard ISO/FDIS8596:2017 it explains the conditions for standardized visual acuity testing. Furthermore, it gives detailed instruction on measuring visual acuity at distance and near, as well as in children, in low vision patients and for scientific purposes.

Kernaussagen
  • Die Begriffe Visus oder Sehschärfe bezeichnen das räumliche Auflösungsvermögen des Auges und damit die Fähigkeit, kleinste Details zu erkennen.

  • Bei der Sehschärfe handelt es sich um eine Wahrnehmungsschwelle, für die es keinen präzise bestimmbaren Schwellenwert gibt.

  • Die Sehschärfe lässt sich in der Ferne oder in der Nähe mit einer Vielzahl verschiedener Sehzeichen („Optotypen“) bestimmen, z. B. mit Landolt-Ringen, Snellen-Haken, Buchstaben, Ziffern, Symbolen und Gittern.

  • Die Sehschärfe wird meist angegeben als Dezimalvisus, Snellen-Visus oder logMAR-Visus sowie als freier/korrigierter Visus bzw. mono-/binokularer Visus.

  • Die Prüfbedingungen sollten der DIN EN ISO 8596 entsprechen.