Was ist neu?
Altersphysiologische Organ- bzw. Organsystemveränderungen Alle Organe des Menschen durchlaufen eine altersbedingte Funktionseinschränkung bzw.
einen Alterungsprozess. So bleiben Herz, Lunge, Nieren, Gastrointestinaltrakt, Hormon-
und Immunsystem und v. a. dem Gehirn geringere physiologische Reserven, um gegenüber
Noxen oder abweichenden Bedingungen ihre Funktion erhalten zu können. Bei intensivpflichtigen
Patienten stellt v. a. ein Delir einen prognostisch ungünstigen Faktor dar. Umso wichtiger
ist hier ein effektives Management.
Altersbedingte Vulnerabilität Nicht das Lebensalter allein wirkt sich auf die vergleichsweise erhöhte Sterblichkeit
bei älteren Patienten aus. Zu den entscheidenden Vulnerabilitätsfaktoren zählen auch
v. a. die Gebrechlichkeit, der Ernährungszustand, die kognitive Funktion sowie die
Schwere der aktuellen Krankheit und Komorbiditäten.
Begrenzung des Therapieziels Den immer größeren technischen Möglichkeiten der Medizin stehen oft die ethischen
Forderungen entgegen: Respekt vor Autonomie, Nicht-Schaden, Fürsorge, Gerechtigkeit.
Entscheidend ist schließlich der Patientenwille, auch wenn es oft eine Herausforderung
darstellt, diesen bestimmen und befolgen zu können.
Abstract
The physiology of aging must be understood first in order to detect pathophysiological
deviations early on and to interact accordingly. To date, there exist no guidelines
or recommendations, nor randomized controlled trials in the field of geriatric intensive
care. The mortality of elderly ICU patients is not determined solely by age, but by
the age-physiological decrease of the functional reserves and the age-related vulnerability
factors.
Schlüsselwörter
Altern - Notfallmedizin - Intensivmedizin - physiologische Reserve - geriatrische
Intensivmedizin
Key words
aging - emergency medicine - intensive care medicine - physiologic reserve - geriatric
critical care