Stenosierende Laryngotracheitis (Pseudokrupp) und Schwefeldioxidgehalt der Luft: Ergebnisse einer 18jährigen retrospektiven Langzeitstudie über mögliche räumliche und zeitliche Zusammenhänge

Zusammenfassung

Bei 1200 stationär behandelten Kindern mit Pseudokrupp wurde unter Berücksichtigung von räumlichen und zeitlichen Gegebenheiten für die im Stadtgebiet Bochum gemessenen Immissionswerte (etwa 20 000 Meßdaten) ein möglicher Zusammenhang zwischen Pseudokrupphäufigkeit und Schwefeldioxidbelastung untersucht. Bei der räumlichen Auswertung ergab sich für 13 Meßjahre keine statistisch signifikante Korrelation zwischen Pseudokrupp-Inzidenz und SO₂-Belastung. Lediglich in 3 von 13 Meßjahren fand sich bei Untersuchung der Korrelation mittels der Methode von Spearman eine schwach signifikante positive Korrelation (P < 0.05). In einem Meßjahr wurde dagegen eine statistisch signifikante negative Korrelation (P < 0.025) festgestellt. Die zeitliche Auswertung ergab während der 16jährigen Untersuchung für die einzelnen SO₂-Konzentrationsbereiche keine signifikante Abweichung der Pseudokrupp-Fallzahl vom zu erwartenden Mittelwert. Demnach spielte Schwefeldioxidbelastung bei den Pseudokrupp-Patienten während der Untersuchungszeit keine kausale oder begünstigende Rolle.

Abstract

Based on the immission levels measured in the city of Bochum (approx. 20 000 readings), 1200 hospitalized children with pseudo-croup were examined for a possible relationship between croup incidence and sulphur dioxide levels. Evaluation according to geographic location showed no statistically significant correlation between croup incidence and SO₂ levels over a test period of 13 years. Only for 3 of 13 years did Spearman's rank correlation coefficient show a weakly significant positive correlation (P < 0.05). In one test year, however, there was a statistically significant negative correlation (P < 0.025). Evaluation of the 16-year study in terms of time-dependent relationships yielded no significant deviation of pseudocroup incidence from the expected mean value for the individual SO₂ concentration ranges. Over the period of this study, there was therefore no cause-effect relationship between sulphur dioxide levels and pseudocroup incidence.