Risiko von Kontrastmittelreaktionen in der Herzdiagnostik: Vorbehandlung mit Glucocorticoiden und Antihistaminika bei bekannter Kontrastmittelunverträglichkeit

Zusammenfassung

Unter 4178 Patienten, bei denen von 1980 bis 1986 eine Linksherzkatheteruntersuchung mit Laevokardio- und Koronarangiographie durchgeführt wurde, befanden sich 76 Patienten (1,8 %), bei denen anamnestisch eine Kontrastmittelunverträglichkeit bekannt war. Sie erhielten drei Tage vor der Untersuchung 6α-Methylprednisolon, 24 mg/d, per os und Phenhydraminhydrogenmaleinat, 150 mg/d, und zwei Stunden vor der Untersuchung 80 mg 6α-Methylprednisolon-hemisuccinat intravenös. Der Effekt dieser prophylaktischen Maßnahme wurde prospektiv überprüft. Als Kontrastmittel wurde das Diatrizoat 76 % verwendet. Von den 4102 Patienten, bei denen keine Kontrastmittelunverträglichkeit bekannt war, zeigten 137 Patienten (3,34 %) eine Kontrastmittelreaktion, davon 27 (0,66 %) schwere, behandlungsbedürftige Reaktionen. Unter den 76 Patienten mit bekannter Kontrastmittelunverträglichkeit traten Kontrastmittelreaktionen bei neun (11,8 %) auf, davon eine schwere, behandlungsbedürftige Reaktion und acht leichte Reaktionen. Eine indizierte Linksherzkatheteruntersuchung kann somit bei dieser Patientengruppe nach dreitägiger Vorbehandlung mit einem vertretbaren Risiko durchgeführt werden.

Abstract

Among 4178 patients who between 1980 and 1986 had undergone left-heart catheterization with left-heart injections and coronary angiography there were 76 (1.8 %) with previous reactions to contrast media. These latter patients were given, three days before the planned investigation, 6α-methylprednisolone, 24 mg daily by mouth, and phenhydramine hydrogenmaleinate, 150 mg daily, and two hours before the investigation 80 mg 6α-methylprednisolone hemisuccinate intravenously. The effect of this prophylactic regimen was tested prospectively. Diatrizoate 76 % was the contrast medium used. Of 4102 patients without known contrast-medium intolerance 137 (3.34 %) had a reaction, 27 of them (0.66 %) severe enough to require treatment. Among the 76 patients with known previous reactions, nine (11.8 %) had reactions, one very severe requiring treatment, the others mild. The described pre-injection regimen thus allows indicated left-heart contrast-medium injection to be undertaken at a justifiable risk.