Abstract
The case of a newborn boy is reported, incorrectly diagnosed as anal agenesis without
urethrae fistula and treated by anoplasty. The patient later suffered several episodes
of urinary infection and left epididymo-orchitis-orchioepididymitis, reflux of contrast
being shown at micturating cystourethrography into the right vas deferens, the seminal
vesicle, epididymis and left testicle. Rectal endoscopy revealed a rectourethral fistula,
confirmed by fistulography. The patient improved after surgical removal of the fistula.
Zusammenfassung
Es wird der Fall eines neugeborenen Knaben vorgestellt, bei dem eine Analatresie ohne
Fistel nicht ausreichend diagnostiziert wurde. Man führte lediglich eine perineale
Anoproktoplastik durch. In der Folge kam es zum gehäuften Auftreten von Harnwegsinfektionen
und insbesondere einer linksseitigen Orchiepididymitis. Das MCU zeigte einen Reflux
in den rechten Ductus deferens, das rechte Samenbläschen sowie den rechten Nebenhoden
und Hoden. Erst bei der Rektoskopie konnte die Existenz einer rektourethralen Fistel
nachgewiesen werden. Nach chirurgischer Beseitigung dieser Fistel verschwanden die
Symptome. Der Fall ist außergewöhnlich, da die Symptome einer Orchiepididymitis bei
übersehenen Fisteln im Rahmen einer Analatresie selten sind. Der Fall weist überdies
darauf hin, daß mutmaßlich bei allen sogenannten Atresieformen ohne Fistel doch eine
rekto-bzw. anourethrale Fistel vorliegt, die radiologisch nicht immer nachgewiesen
werden kann, da sie präliminar, z. B. durch Stuhl, verschlossen ist. - Anmerkung der
Schriftleitung.
Key words
Rectourethral fistula - Anorectal malformation - Epididymo-orchitis
Schlüsselwörter
Analatresie - Epidydimitis