Zusammenfassung
Bei einer 29jährigen und einer 46jährigen Patientin mit malignen Ureterstenosen, im
ersten Fall aufgrund von Metastasen eines malignen Melanoms, im zweiten Fall aufgrund
von retroperitonealen Lymphomen bei metastasierendem Kolonkarzinom, wurden erstmals
selbstexpandierende Metall-Endoprothesen (Stents) in den Ureter implantiert. Bei der
29jährigen Frau wurde der Stent über eine Nephrostomie nach Ballondilatation der Stenose
in den linken Ureter eingelegt. Anschließend war sie 6 Wochen lang beschwerdefrei,
danach war der Ureter prävesikal wegen weiteren Tumorwachstums gegen den Stent abgeknickt.
Nach Einlegen einer Silikonschiene hatte die Patientin für zwei weitere Monate bis
zu ihrem Tod keine Beschwerden von seiten der Nieren. Bei der 46jährigen Patientin,
bei der beide Ureteren obstruiert waren, konnten die Harnleiter nicht perkutan sondiert
werden. Daher wurden die Stents transurethral, ebenfalls nach Ballondilatation der
Stenosen, eingelegt. In den linken Ureter mußten zwei einander überlappende Stents
implantiert werden. 3 Tage postoperativ kam es zu einer Abflußbehinderung im rechten
Ureter aufgrund eines Schleimhautödems, das durch Antiphlogistika behoben werden konnte.
Erst nach 6 Monaten kam es erneut zur Hydronephrose, bedingt durch umschriebene Inkrustationen
an nicht von Schleimhaut überzogenen Stellen des Stents. Nach Einlegen von Silikonschienen
beiderseits war die Patientin bislang weitere 2 Monate beschwerdefrei.
Abstract
Self-expanding metallic stents were inserted into the ureters of two female patients
(29 and 46 years old) with malignant ureteric stenosis, in the first patient caused
by metastases of a malignant melanoma, in the second by retroperitoneal lymph-node
metastases from a colon carcinoma. In the first patient the stent was introduced antegradely
into the left ureter via a nephrostomy after balloon dilatation of the stenotic segment.
She was subsequently without symptoms, but six weeks later the ureter got kinked just
above the bladder due to continued tumour growth against the stent. After insertion
of a silicon splint she had no further symptoms referrable to the kidneys until she
died two months later. In the other patient in whom both ureters were obstructed they
could not be catheterized percutaneously. Stents were, therefore, introduced transurethrally
after previous balloon dilatation of the stenoses. Obstruction occurred in the right
ureter three days after the procedure due to mucosal oedema, but it was controlled
by anti-inflammatory drugs. Hydronephrosis developed again six months later, caused
by circumscribed incrustations in parts of the the stent not covered by mucosa. Silicon
splints were placed bilaterally and the patient has so far been free of symptoms for
two months.