Das villöse Adenom des Duodenums

Zusammenfassung

Bei einem 73jährigen Mann mit intermittierendem nächtlichem Sodbrennen zeigte eine Röntgen-Kontrastmitteluntersuchung des oberen Gastrointestinaltraktes eine konstante Kontrastmittelaussparung im Duodenum. Eine Gastroduodenoskopie ergab eine 4 × 3 cm große polypöse Schleimhautveränderung an der dem Pankreas anliegenden Duodenalwand. Bei der histologischen Aufarbeitung endoskopisch entnommener Biopsate wurde ein tubulovillöses Adenom mit schweren mukosalen Dysplasien festgestellt. Daraufhin wurde eine Segmentresektion des befallenen Duodenalabschnittes durchgeführt. Histologische Stufenschnitte ließen eine ausgedehnte fokale karzinomatöse Entartung des Adenoms erkennen. Die postoperative Phase war unauffällig. 30 Monate später wurde bei dem beschwerdefreien Patienten anläßlich einer Kontrollendoskopie weder makroskopisch noch mikroskopisch ein Rezidiv gefunden. - Aufgrund des bisherigen Kenntnisstandes erscheint bei villösen Adenomen des Duodenums ein radikales chirurgisches Vorgehen angezeigt.

Abstract

X-ray contrast examination of the upper gastrointestinal tract in a 73-year-old man with nocturnal heartburn demonstrated a constant filling defect in the duodenum. Gastroduodenoscopy revealed a 4 × 3 cm polypoid mucosal change of the duodenal wall adjacent to the pancreas. Histological examination of an endoscopically obtained biopsy showed a tubulovillous adenoma with severe mucosal dysplasia. The affected segment of duodenum was resected. Serial sections showed extensive focal carcinomatous degeneration of an adenoma. The postoperative course was unremarkable. At endoscopy 30 months later, when the patient was free of any symptoms, there was no macroscopic or microscopic evidence of recurrence. - Experience so far indicates that villous adenoma of the duodenum should be treated by radical surgery.