Auswirkungen einer akuten Blutung beim Kaninchen auf den Blutfluß im Auge und in einigen anderen Geweben. Die Rolle der sympathischen Nerven

Zusammenfassung

Der Blutfluß im Auge und in anderen Geweben beim nichtnarkotisierten Kaninchen mit einseitiger Unterbrechung der zervikal-sympathischen Kette wurde mit markierten Mikrokugeln untersucht. Der Blutfluß wurde gemessen vor und nach einer Blutentnahme von 17,3 ± 1,6 ml/kg Körpergewicht. Der mittlere arterielle Blutdruck sank von 90 ± 3 mm Hg auf 53 ±2 mm Hg. Vor dem Blutverlust war der Blutfluß in Iris, Ziliarkörper und Chorioidea auf beiden Seiten gleich. Nach dem Blutverlust änderte sich der Blutfluß im Gehirn und in den Nebennieren nur wenig. Der Blutfluß im Herzmuskel und in der Nierenrinde betrug 70 und 48% des Wertes vor dem Blutverlust, in der Magenwand, der Milz und der Haut 10%. In der Iris, dem Ziliarkörper und der Chorioidea betrug der Blutfluß nach dem Blutverlust auf der intakten Seite 37, 26 und 38% des Wertes vor dem Blutverlust. Auf der anderen Seite war der Blutfluß etwas höher. Die Ergebnisse zeigen, dass nur ein geringer sympathischer Tonus der Blutgefäße in der Uvea vor und nach der Blutung bestand, zirkulierende vasokonstriktorische Substanzen hatten nur einen leichten oder mäßigen Effekt auf die uvealen Blutgefäße.

Summary

The labeled microsphere method was used to determine the blood flow in the eyes and some other tissues in conscious rabbits with unilateral section of the cervical sympathetic chain. Flow measurements were made before and after a hemorrhage corresponding to 17.3 ± 1.6 ml/kg body weight. The mean arterial blood pressure fell from 90 ± 3 mmHg to 53 ±2 mmHg. Before bleeding, the blood flow in the iris, ciliary body and choroid was similar on the two sides. After the hemorrhage there was little change in the blood flow in the brain and adrenals. The flow in heart muscle and kidney cortex was 70 and 48% of that before the bleeding, respectively. In the stomach wall, the spleen and the skin the corresponding figure was 10%. In the iris, ciliary body and choroid the flow on the intact side was 37, 26 and 38%, respectively, of that before the bleeding. On the other side the flow was slightly higher. The results indicate that there was little sympathetic tone to the blood vessels of the uvea either before or after the hemorrhage and that circulating vasoconstrictor substances had only a slight to moderate effect on the uveal blood vessels.