Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-2008-1043088
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Diagnostik, klinische Bedeutung und Therapie des offenen Foramen ovale
Publication History
Publication Date:
25 March 2008 (online)

Zusammenfassung und Ausblick
Eine kausale Beziehung zwischen dem offenen Foramen ovale und transienten zerebralischämischen Ereignissen oder manifesten Insulten unklarer Ätiologie liegt auf Grund der heute vorliegenden Daten nahe. Stattgehabte Lungenembolien, die zudem den rechtsatrialen Druck erhöhen und einen Rechts-Links-Shunt begünstigen, können eine paradoxe Embolie begünstigen. Je jünger der Patient ist, desto wahrscheinlicher ist eine paradoxe Embolie bei Vorliegen eines Rechts-Links-Shunts. Bei älteren Patienten fällt die ätiologische Einordnung durch ebenfalls bestehende andere potentielle Emboliequellen oft schwer. Vor einer Therapieentscheidung muß eine umfangreiche neurologische, internistisch-kardiologische Evaluierung erfolgen, wobei der Echokardiographie und der Doppler-Sonographie der hirnversorgenden Arterien in der primären Diagnostik die Schlüsselrolle zukommt.
Vielleicht erlaubt zukünftig die Registrierung sogenannter HITS (High Intensity Transient Signals) aus dem Doppler-Flußprofil der Arteria cerebri media die Identifikation von insultgefährdeten Patienten mit offenem Foramen ovale. Bei diesem noch in Erprobung befindlichen Verfahren wird ohne vorherige Kontrastgabe eine Analyse des Doppler-Spektrums intrakranieller Arterien kontinuierlich über mindestens 60 Minuten durchgeführt. Zirkulierende, asymptomatische “Emboli” können hiermit quantitativ und qualitativ erfaßt werden. Die Ergebnisse lassen derzeit aber noch keinesfalls für die Therapieentscheidung relevante Rückschlüsse zu (14,23).
Solange keine umfangreicheren, prospektiven Daten über den Spontanverlauf sowie über die Prävalenz von Rezidivinsulten unter den verschiedenen therapeutischen Methoden vorliegen, wird das Dilemma bezüglich der richtigen, individuellen Therapieentscheidung leider anhalten.