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DOI: 10.1055/s-2007-984851
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Aktuelle Studien mit Benfotiamin - Diabetische Polyneuropathie kausal behandeln
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
02. Juli 2007 (online)
In den westlichen Industrieländern ist Diabetes mellitus die Hauptursache einer Neuropathie. Etwa 40 % der Fälle werden auf Hyperglykämie zurückgeführt. Bis zu 90 % der Diabetiker entwickeln innerhalb von zehn Jahren eine Neuropathie.
Auch toxische Neuropathien (Alkohol, Schwermetalle, Zytostatika) und erbliche Neuropathien sind häufig. Weitere Ursachen können u.a. Vaskulitis, Borreliose oder Tumoren sein, erklärte Prof. Karlheinz Reiners, Würzburg, auf einem wissenschaftlichen Symposium in Frankfurt am Main.
Das Vorliegen einer Neuropathie kann meist bereits mit Wattebausch und Stimmgabel erkannt werden. Die Basisdiagnostik ist neben der optischen Begutachtung der Stimmgabeltest und die Sensibititätsprüfung des Temperaturempfindens (z. B. mittels milgamma TipTherm®) und des Druckempfindens.
In weitergehenden Untersuchungen kann die Leitfähigkeit der Nerven neurophysiologisch bestimmt werden. Ausgelöst wird die diabetische Neuropathie im Wesentlichen durch Hyperglykämie und diese führt wiederum zur
vermehrten Produktion von Sorbit via Aldose-Reduktase Dyslipidämie durch Aktivierung lipogener Enzyme im Hexosaminpfad vermehrten Produktion von Sauerstoffradikalen und Advanced glycation end-products (AGE) Aktivierung der Proteinkinase C (PKC) sowie zur Störung der Mitochondrienfunktion.
Die Folge sind mikro- und makrovaskuläre Veränderungen an Nerven, Nieren und Augen sowie der diabetische Fuß. Eine Möglichkeit diese pathogenen Stoffwechselwege zu blockieren, besteht in der Gabe von Benfotiamin[*] (z. B. milgamma® mono 150), wie Reiners vorstellte.
Abb. 1 Therapie der diabetischen Polyneuropathie (mod. nach Reiners und Stracke)
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01 voraussichtlich ab Juli 2007 auch als Hochdosispräparat milgamma® mono 300 verfügbar