Dtsch Med Wochenschr 1999; 124(41): 1197-1200
DOI: 10.1055/s-2007-1024513
Kasuistiken

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Anaphylaxie auf Erdnuß: das Problem versteckter Allergene

Peanut allergy: the problem of hidden allergensS. Borelli, M. D. Anliker, B. Wüthrich
  • Allergiestation (Leiter: Prof. Dr. B. Wüthrich), Dermatologische Klinik (Direktor: Prof. Dr. G. Burg) UniversitätsSpital Zürich
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Publication Date:
25 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Anamnese: Drei Patienten mit rezidivierenden schwerwiegenden anaphylaktischen Reaktionen nach Einnahme unterschiedlicher Nahrungsmittel (asiatische Gerichte, Schokoladenprodukte, Gebäck) wurden uns vorgestellt.

Untersuchungen: Bei allen drei Patienten konnte entweder im Haut-Pricktest oder in der Serologie (erhöhte spezifische IgE für Erdnüsse der CAP-Klassen 3, 4, bzw. 6) eine hochgradige Erdnußallergie diagnostiziert werden. Dies erklärte die anaphylaktischen Reaktionen bei jeweils nachträglich bestätigter Ingestion versteckter Erdnüsse.

Therapie: Die Maßnahmen umfaßten neben der Empfehlung der Allergenkarenz das Ausstatten der Patienten mit einem Allergiepaß und mit Notfallmedikamenten (Antihistaminika, orale Steroide, Adrenalin Autoinjektor) für den Fall einer akzidentellen Ingestion.

Folgerungen: Erdnüsse können versteckt in verschiedensten Nahrungsmitteln enthalten sein, da sie häufig als Zusatzstoff verwendet werden, um die rheologischen Eigenschaften oder den Proteingehalt anderer Nahrungsmittel zu verändern. Daneben finden sie in der amerikanischen und asiatischen Küche besonders häufig Verwendung. Stets besteht auch die Möglichkeit der fehlenden oder fehlerhaften Deklaration von Inhaltsstoffen von verarbeiteten Nahrungsmitteln. Patienten mit Erdnußallergie sollten über diese Möglichkeiten des Kontaktes mit Erdnüssen informiert werden.

Abstract

History: Three patients developed recurrent anaphylactic reactions after ingestion of different kinds of food (Asian food, chocolate products, bakery products).

Investigations: In all three patients a severe peanut allergy was confirmed either by skin prick testing or serologically (specific IgE for peanut of CAP class 3,4 and 6 respectively). Peanut allergy in all patients explained the anaphylactic reactions due to ingestion of hidden peanut in the food.

Treatment: Patients were told to avoid the allergen. Because accidental ingestion is frequent in peanut allergy, they were equipped with a document stating the severity of the allergy and emergency medication (antihistamines, oral steroids, adrenaline injector).

Conclusions: Peanuts can be concealed in different kinds of food because they are cheap, rich in protein and are often used to change the viscosity of other foods. Especially the American and Asian cuisines use peanuts in a wide variety of recipes. Furthermore accidental ingestion can occur due to false or lacking declaration of peanuts in processed food. Patients with peanut allergy should be informed about these possibilities.

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