Zusammenfassung
Anamnese und klinischer Befund: Nach einer Nierentransplantation vor 11 Jahren und anschließender Immunsuppression
mit Cyclosporin A entwickelten sich bei einem 59jährigen Patienten kurz nach Beginn
der Behandlung hautfarbene Knötchen im Bereich beider Ohren und der Stirn. Diese Hautveränderungen
breiteten sich in den folgenden Jahren über das gesamte Gesicht aus. Die bis zu 2 cm
großen Knoten und Knötchen zeigten eine teilweise gelblich-weiße Farbe und eine weiche
Konsistenz. Zusätzlich fanden sich im ganzen Gesicht zahlreiche ausgeprägte Teleangiektasien.
Untersuchungen: Es wurden mehrere Probebiopsate entnommen, die bei weitgehend unauffälliger Epidermis
vor allem eine ausgeprägte Vergrößerung und Vermehrung der Talgdrüsen zeigten.
Diagnose, Therapie und Verlauf: Nach der histologischen Untersuchung lautete die Diagnose »Talgdrüsenhyperplasie«.
Nach einer erfolgreichen Probebehandlung mit dem CO2-Laser wurde eine vollflächige Behandlung beider Ohrmuscheln in Vollnarkose vorgenommen.
Die natürliche Ohrkontur konnte durch Abtragung der Papeln und Nodi wieder hergestellt
werden, ohne daß es zu einer Narbenbildung kam.
Folgerungen: Falls keine alternative Medikation möglich ist und sich diese teilweise ausgeprägten
Hautveränderungen nicht zurückbilden, stellt sich die Frage der Behandlung. Möglichkeiten,
solche Talgdrüsenhyperplasien zu entfernen, stellen die »shave«-Modellierung durch
Skalpellabtragung der Knoten und Knötchen und die konventionelle Chirurgie dar. Vorteile
des CO2-Lasers sind die geringen postoperativen Komplikationen und damit geringe Belastung
des Patienten und das intraoperativ trockene Operationsgebiet.
Abstract
History and clinical findings: After renal transplantation 11 years previously followed by immunosuppression with
cyclosporin A, a 59-year-old man developed, shortly after starting the medication,
skin-coloured nodules in the region of both ears and the forehead. In the subsequent
years the skin changes spread throughout the entire face. The nodes (up to 2 cm in
diameter) and nodules were soft and yellowish-white in colour. In addition there were
numerous distinct telangiectasias over the whole face.
Investigations: Several skin biopsies were taken. They showed largely unremarkable epidermis but
marked enlargement and multiplication of the sebaceous glands.
Diagnosis, treatment and course: In view of the histological findings the diagnosis of sebaceous hyperplasia was established.
After a trial with carbon dioxide laser, treatment over the entire surface of the
two auricles was undertaken under full anaesthesia. The normal auricular contour was
reconstituted by removal of the papules and nodes, without any scar formation.
Conclusion: In the absence of an alternative medication and if the very marked skin changes show
no sign of regression, »shaving off« by scalpel of the nodes and nodules or conventional
surgery has been the available treatment. However, removal by carbon dioxide laser
has the advantage of fewer side effect, is less stressful to the patient and provides
a dry operative field.