Pharmacopsychiatry 1988; 21(5): 246-251
DOI: 10.1055/s-2007-1016964
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Plasma Concentrations of Haloperidol and Prolactin and Clinical Outcome in Acutely Psychotic Patients

Über den Zusammenhang zwischen Haloperidol- und Prolaktin-Plasmaspiegeln mit der klinischen Besserung akut psychotischer PatientenH. N. Aschauer , G.  Schönbeck , G.  Langer , Greta  Koinig , F.  Resch , R.  Hatzinger , H. R. Chaudry , W.  Sieghart
  • Department of Psychiatry, University of Vienna, Vienna, Austria
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
13. März 2008 (online)

Abstract

This study was aimed at disclosing possible relationships between short term therapeutic outcome and certain ranges in plasma concentrations of haloperidol and of prolactin.
Acutely psychotic patients (n = 28) were diagnosed (by RDC) as schizophrenics acute subtype (n = 17), schizoaffectives manic type, acute subtype (n = 8) and manics (n = 3). Parenteral haloperidol was the pharmacological treatment mostly given; the dose was kept constant intraindividually but varied between patients from 5 to 40 mg/d (median 15 mg/d). Data for statistical analyses of possible psychobiological relationships were analyzed at 12 days (median) of haloperidol regimen, that is at a relatively early cut-off in treatment.
Keeping the methodological difficulties in mind, certain ranges in plasma concentrations of haloperidol (16-26.9 mg/ml; (Fig. 1) and of prolactin (64-159.9 mg/ml; (Fig. 2) were found to be associated- statistically independently-with a favourable therapeutic outcome. The rate of recovery was best if a patient came to lie with both plasma levels within these therapeutic ranges (Fig. 3). It is concluded that the combination of pharmacological and neuroendocrinological techniques in psychiatric research may be of substantial use for clinical purposes.

Zusammenfassung

Die vorliegende Studie sollte mithelfen, folgende Fragen zu klären: 1. Gibt es Hinweise auf eine kurvilineare Beziehung zwischen Haloperidol-Plasmaspiegel und klinischem Ansprechen auf Haloperidol-Therapie? 2. Gibt es Hinweise auf eine kurvilineare Beziehung zwischen Prolaktin-Plasmaspiegel und klinischem Ansprechen? 3. Stehen beide Plasmaspiegel zusammen in Beziehung zur psychopathologischen Besserung?
Es handelte sich um eine Behandlung an 28 stationären akut psychotischen Patienten. Nach den Research Diagnostic Criteria (RDC) handelt es sich um 17 akut Schizophrene, 8 akut schizoaffektive Patienten manischen Typs und 3 Patienten mit Manie. In der eigentlichen Studienphase wurden die Patienten mit Haloperidol (27 parenteral, 1 p.o.) behandelt. Die Dosis war intraindividuell konstant, interindividuell reichte sie von 5 bis 40 mg/d (Median: 15 mg/d). Aus methodischen Gründen wurden bereits nach relativ kurzer Zeit der Haloperidol-Therapie (Median: 12 Tage) die Daten zur Analyse der verschiedenen psychobiologischen Beziehungen erhoben.
Es wird dargestellt - mit zu diskutierenden methodischen Einschränkungen -, daß Patienten, deren Halo-peridol-Plasmaspiegel zwischen 16 und 26,9 ng/ml liegt, in unserer Studie ein günstigeres therapeutisches Ansprechen zeigen als Patienten, deren Spiegel höher oder niedriger ist. In Abb. 2 ist dargestellt, daß Patienten mit einem Prolaktin-Plasmaspiegel zwischen 64 und 159,9 ng/ml ein besseres klinisches Ansprechen auf Haloperidolbehandlung zeigen als Patienten mit größeren oder kleineren Prolaktinspiegeln. Wenn beide Spiegel innerhalb der jeweiligen therapeutisch günstigen Bereiche liegen, ist ein Behandlungserfolg am wahrscheinlichsten. Haloperidol-Spiegel und Prolaktin-Spiegel standen in keiner signifikanten Relation zueinander (Abb. 3). Die Dosis von Haloperidol zeigte keine statistisch signifikante Beziehung zum Plasmaspiegel. Dosierungen von täglich 10 mg Haloperidol oder weniger waren häufiger mit klinischer Besserung verbunden als Dosierungen von 15 mg oder mehr (Abb. 4).
Unsere Ergebnisse sind ein weiterer Hinweis für die Nützlichkeit psychobiologischer Forschungen in der klinischen Psychiatrie. Es sind jedoch weitere Studien unter noch strengeren methodischen Kriterien erforderlich, um das Vorhandensein therapeutischer Spiegelbereiche nachzuweisen.

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