Pharmacopsychiatry 1994; 27(2): 82-85
DOI: 10.1055/s-2007-1014285
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Late Endogenous Potentials in Three-Tone Experiment in Short- and Long-Term Abstinent Alcoholics

Späte endogene Potentiale im 3-Ton-Experiment bei kurz- und langzeitabstinenten AlkoholkrankenH.  Frank , R.  Mader , E. Ch. Zach , R.  Marx , B.  Marx , M.  Fritsch
  • Anton Proksch Institute, Vienna, Austria
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
13. März 2008 (online)

Abstract

Information processing (and cognitive ERPs as their concomitants) has been observed to be disturbed in chronic alcoholics and to recover with sustained abstinence. However, some specific components of ERPs appear to remain significantly decreased in long-term abstinent alcoholics. Using a longitudinal design we investigated the effect of abstinence and relapse on P300 and Late Slow Wave. P300 was evoked by a three-tone paradigm, which results in a two-stage process for evaluating and classifying stimuli. The amplitude of P300 in short-term abstinent alcoholics was reduced significantly and recovered with time of abstinence at least partly. In alcoholics abstinent for eight months the mean amplitude was lower than of the control group, but this difference failed to be significant. The long latency of the positive peak at about 600 ms seems to reflect delayed information processing in alcoholics, revealed by two-stage processing. This component arises later in alcoholics whether they stay abstinent or not.

Zusammenfassung

Informationsverarbeitende Prozesse und kognitive Potentiale als ihre Konkomitanten sind in alkoholkranken Patienten verändert und regenerieren mit anhaltender Abstinenz. Einige Komponenten des kognitiven Potentials jedoch, wie die P300, scheinen über die Kurzzeitabstinenz hinaus reduziert zu sein. In einer Längsschnittstudie untersuchten wir mittels eines 3-Ton-Paradigmas an 80 Alkoholkranken die Wirkung von Abstinenz und Rückfall auf diese hirnelektrischen Potentiale. Wie erwartet war die Potentialstimmung der P300 bei Alkoholkranken in den ersten Entzugswochen vermindert. Mit zunehmender Abstinenzdauer stieg die Amplitude an. Nach 8monatiger Abstinenz war der Unterschied zur Kontrollgruppe statistisch nicht mehr signifikant. Sobald der Patient jedoch rückfällig geworden war, kam es erneut zu einer signifikanten Verminderung der Amplitude. Die lange Latenz der zusätzlichen späten positiven Welle um 600 ms scheint eine Verzögerung der Informationsverarbeitung anzuzeigen. Dieses Potential tritt bei Alkoholkranken später auf als bei Kontrollpersonen, ob sie abstinent bleiben oder nicht. Diese Verzögerung konnte beim primären Prozeß der Erkennung devianter Stimuli nicht verifiziert werden, sondern erst unter der komplexen Versuchsanordnung, die auch die Klassifikation devianter Reize erforderte.

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