Abstract
Information processing (and cognitive ERPs as their concomitants) has been observed
to be disturbed in chronic alcoholics and to recover with sustained abstinence. However,
some specific components of ERPs appear to remain significantly decreased in long-term
abstinent alcoholics. Using a longitudinal design we investigated the effect of abstinence
and relapse on P300 and Late Slow Wave. P300 was evoked by a three-tone paradigm,
which results in a two-stage process for evaluating and classifying stimuli. The amplitude
of P300 in short-term abstinent alcoholics was reduced significantly and recovered
with time of abstinence at least partly. In alcoholics abstinent for eight months
the mean amplitude was lower than of the control group, but this difference failed
to be significant. The long latency of the positive peak at about 600 ms seems to
reflect delayed information processing in alcoholics, revealed by two-stage processing.
This component arises later in alcoholics whether they stay abstinent or not.
Zusammenfassung
Informationsverarbeitende Prozesse und kognitive Potentiale als ihre Konkomitanten
sind in alkoholkranken Patienten verändert und regenerieren mit anhaltender Abstinenz.
Einige Komponenten des kognitiven Potentials jedoch, wie die P300, scheinen über die
Kurzzeitabstinenz hinaus reduziert zu sein. In einer Längsschnittstudie untersuchten
wir mittels eines 3-Ton-Paradigmas an 80 Alkoholkranken die Wirkung von Abstinenz
und Rückfall auf diese hirnelektrischen Potentiale. Wie erwartet war die Potentialstimmung
der P300 bei Alkoholkranken in den ersten Entzugswochen vermindert. Mit zunehmender
Abstinenzdauer stieg die Amplitude an. Nach 8monatiger Abstinenz war der Unterschied
zur Kontrollgruppe statistisch nicht mehr signifikant. Sobald der Patient jedoch rückfällig
geworden war, kam es erneut zu einer signifikanten Verminderung der Amplitude. Die
lange Latenz der zusätzlichen späten positiven Welle um 600 ms scheint eine Verzögerung
der Informationsverarbeitung anzuzeigen. Dieses Potential tritt bei Alkoholkranken
später auf als bei Kontrollpersonen, ob sie abstinent bleiben oder nicht. Diese Verzögerung
konnte beim primären Prozeß der Erkennung devianter Stimuli nicht verifiziert werden,
sondern erst unter der komplexen Versuchsanordnung, die auch die Klassifikation devianter
Reize erforderte.