Dtsch Med Wochenschr 2005; 130(21): 1338
DOI: 10.1055/s-2005-868733
Leserbriefe

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Diagnostik bei chronischer Mesenterialarterienischämie - Erwiderung

F. Passek, K. P. Maier
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Publikationsdatum:
19. Mai 2005 (online)

Es ist richtig, dass die MR- und CT-Angiographie in der Diagnostik der chronischen Mesenterialarterienischämie gute diagnostische Werkzeuge sind. Dennoch unterliegen auch die modernen Schnittbildtechniken einer Reihe von Limitationen: Das Vorhandensein von Herzschrittmachern, Metall-Clips, Stents oder Coils machen die MR-Untersuchung oder deren Interpretation unmöglich [1]. Für das CT-gestützte Verfahren ist die Niereninsuffizienz genauso limitierend wie für die Angiographie. Zur nach wie vor ungelösten Problematik der Relevanz von Stenosen für die klinische Symptomatik können auch CT- und MR-Angiographie keinen Beitrag leisten. Zudem existieren keine vergleichenden Daten hinsichtlich Sensitivität und Spezifität zwischen den Schnittbildverfahren und der farbkodierten Duplexsonographie.

Wie in unserem Beitrag [2] erwähnt, geht der Trend in der Therapie der chronischen Mesenterialischämie zur perkutanen Intervention. In Situationen mit dringendem klinischen Verdacht ist somit davon auszugehen, dass die Angiographie aufgrund der Interventionsmöglichkeit weiterhin an Bedeutung zunimmt und keineswegs fraglichen Befunden vorbehalten bleibt. Bei unsicherer klinischer Symptomatik und nicht eindeutigem duplexsonographischem Befund ist für die MR-Angiographie ein klinischer Nutzen zu sehen, insbesondere wenn es sich um Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz handelt.

Zusammenfassend liegt unserer Ansicht nach das klinische Problem der chronischen Mesenterialarterienischämie in der Beurteilung der in der Bildgebung nachgewiesenen Stenosen. Mit dem sequentiellen Einsatz der farbkodierten Dopplersonographie und der Angiographie in Interventionsbereitschaft stehen zwei Verfahren zur Verfügung, die durch moderne Schnittbildverfahren in punkto Sensivitität und Spezifität nicht übertroffen werden.

Literatur

  • 1 Glockner J F. Three dimensional Gadolinium-enhanced MR-angiography: Applications for abdominal imaging.  Radiographics. 2001;  21 357-370
  • 2 Passek F, Maier K P. Diagnostik bei chronischer Mesenterialarterienischämie.  Dtsch Med Wochenschr. 2005;  130 117-118

Dr. F. Passek,
Prof. Dr. K. P. Maier

Medizinische Klinik, Fachbereich Gastroenterologie, Städtische Kliniken Esslingen

Hirschlandstraße 97

73733 Esslingen a. N.

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