Dtsch Med Wochenschr 2005; 130(7): 354
DOI: 10.1055/s-2005-863060
Leserbriefe

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Malignes Melanom der anorektalen Schleimhaut - Erwiderung

M. Stockschläder
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Publication Date:
11 February 2005 (online)

Wir bedanken uns für das Interesse und den wertvollen Beitrag von Herrn Kollegen Helmke. Da für die Klassifikation mukosaler Melanome die Klassifikation für maligne Melanome der Haut keine Anwendung findet, sind wir in Ermangelung eines international anerkannten Klassifikationssystems für anorektale Melanome auf die TMN-Klassifikation für das Staging kolorektaler Tumoren ausgewichen, um die Größe, die Infiltrationstiefe und das Fehlen von Lymphknoten- und Fernmetastasen des berichteten Tumors zu dokumentieren. Wir stimmen jedoch überein, dass durch das häufig zonal überschreitende Tumorwachstum eine exakte anatomische Zuordnung zu der primären Tumorlokalisation nicht möglich ist, so dass die lokalisationsabhängige TMN-Klassifikation auch unter diesem Gesichtspunkt nicht unproblematisch ist. Eine Einteilung in drei Stadien, wie von Helmke in Anlehnung an Nagel et al. vorgeschlagen, scheint deshalb aus den angegebenen Gründen wie Lokalisationsunabhängigkeit, Einfachheit und Reproduzierbarkeit naheliegend, wobei zu klären wäre, ob das Stadium I nicht tumorgrößenabhängig subklassifiziert werden sollte, selbst wenn auch kleine anorektale Melanome mit geringer Infiltrationstiefe aggressiv wachsen können. Die prognostische Wertigkeit dieser Klassifikation und die aus ihr möglicherweise stadienabhängig abgeleiteten Therapieentscheidungen sollten jedoch anhand von ausreichend großen Fallzahlen prospektiv evaluiert werden.

Priv.-Doz. Dr. med. M. Stockschläder

Institut für Hämostaseologie und Transfusionsmedizin, Universitätsklinikum der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Moorenstraße 5

40001 Düsseldorf

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