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DOI: 10.1055/s-2003-38582
Die Bestimmung des Koronarkalk-Scores ist wichtig: Pro
Assessment of coronary calcification is important - proPublication History
eingereicht: 30.1.2003
akzeptiert: 30.1.2003
Publication Date:
10 April 2003 (online)

Der akute Herzinfarkt ist die häufigste Todesursache in Deutschland [1]. Die 28-Tage-Letalität liegt bei > 55 %. Ein Drittel der Infarktpatienten stirbt vor Erreichen des Krankenhauses. Die meisten Patienten entwickeln vor dem ersten Herzinfarkt keine typischen Symptome. Die Identifizierung von Risikopatienten ist daher das Gebot der Stunde.
Die Koronarkalkbestimmung erlaubt als derzeit einziges nichtinvasives Verfahren, die koronare Arteriosklerose zu erkennen und ihr Ausmaß abzuschätzen. Anders als bei den Belastungstests wird nicht eine Ischämiereaktion, sondern eine direkte Darstellung der koronaren Plaques angestrebt. Es wird analysiert, ob die individuelle Risikoexposition - kumulativ über viele Jahre - tatsächlich zur koronaren Atherosklerose geführt hat und wie stark sie ausgebildet ist. Die Koronarkalkbestimmung hat keine Bedeutung in der Indikationsstellung zur Herzkatheterdiagnostik. Sie ist vielmehr ein hervorragender Test zur Risikostratifizierung.
Die Untersuchung erfolgt innerhalb von insgesamt < 15 Minuten durch das Assistenzpersonal anhand standardisierter Protokolle. Auch die Analyse wird standardisiert vorgenommen. Die Ergebnisse sind mit einer Inter-Scan Variabilität von im Median < 10 % gut reproduzierbar. Inter-Observer und inter-institutionelle Variabilität sind gering (kappa-Wert = 0,94). Eine umfangreiche ex- und in-vivo Validierung ist erfolgt. Die Spezifität von Koronarkalk in Bezug auf die Arteriosklerose beträgt annähernd 100 %. Der Grad der Verkalkung korreliert mit dem Ausmaß der Gesamt-Plaquebildung. Die Sensitivität bezüglich einer stenosierenden koronaren Herzkrankheit und bezüglich akuter Koronarereignisse ist sehr hoch. Sehr selten nur finden sich bei jungen Patienten lediglich nicht verkalkte koronare Plaques, auch hier bleibt die Sensitivität > 80 %.
Literatur
- 1 Arad Y, Spadaro L A, Goodman K, Newstein D, Guerci A D. Prediction of coronary events with electron beam computed tomography. J Am Coll Cardiol. 2000; 36 1253-1260
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- 3 Greenland P, Smith S C, Grundy S N. Current perspective: Improving coronary heart disease risk assessment in asymptomatic people. Role of traditional risk factors and noninvasive cardiovascular tests. Circulation. 2001; 104 1863-1867
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Priv.-Doz. Dr. med. Axel Schmermund
Klinik für Kardiologie, Universitätsklinikum Essen
Hufelandstraße 55
45122 Essen
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