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DOI: 10.1055/s-2002-19429
Prävalenz von Wetterfühligkeit in Deutschland
Prevalence of weather sensitivity in GermanyPublication History
Manuskript-Eingang: 13. August 2001
Annahme nach Revision: 22. November 2001
Publication Date:
04 January 2002 (online)


Hintergrund und Fragestellung: Da wissenschaftlich fundierte Daten über die Prävalenz von wetterassoziierten Krankheitssymptomen und Befindlichkeitseinschränkungen fehlten, führten wir eine Befragung zur Wetterfühligkeit (WF) in Deutschland durch.
Probanden und Methodik: Insgesamt wurde eine repräsentative Stichprobe von 1064 Bundesbürger/innen (Alter > 16 Jahre) befragt.
Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen, dass 19,2 % der Bevölkerung denken, dass ihre Gesundheit in starkem Maße vom Wetter abhängt, 35,3 %, dass das Wetter etwas Einfluss auf die Gesundheit hat. Die höchste Prävalenz von WF (starker + etwas Einfluss) tritt in der Altersgruppe > 60 Jahre mit 68 % der Befragten auf. Am häufigsten werden wetterbedingte Symptome an Tagen mit stürmischem Wetter (30 %) und wenn es kälter wird (29 %) angegeben. Die häufigsten Symptome, die von wetterfühligen Befragten genannt wurden, sind Kopfschmerzen und Migräne (61 %), Abgeschlagenheit (47 %), Schlafstörungen (46 %), Müdigkeit (42 %), Gelenkschmerzen (40 %), Gereiztheit (31 %), Niedergeschlagenheit (27 %), Schwindel (26 %), Konzentrationsstörungen (26 %) und Narbenschmerzen (23 %). 32 % der Wetterfühligen (Befragte mit »starkem« und »etwas« Einfluss des Wetters) waren im vergangenen Jahr wegen wetterbedingter Symptome mindestens einmal nicht in der Lage, ihrer normalen Tätigkeit nachzugehen, 22 % sogar mehrmals. Die Komorbidität der sich selbst als wetterfühlig Einschätzenden liegt erheblich über jener der nicht Wetterfühligen.
Folgerung: Auf der Basis dieser Daten planen wir Studien zu Kausalfaktoren von wetterassoziierten Gesundheitseffekten.
Prevalence of weather sensitivity in Germany
Background and objective: As epidemiological data on prevalence of weather-related health effects were lacking we conducted a weather sensitivity (WS) survey in Germany.
Subjects and methods: A total of 1064 citizens (age>16) representative of the population in Germany were interviewed in January 2001.
Results: The results show that 19.2 % of the population believe that weather influences their health to a »high degree«, 35.3 % that weather has »some influence on their health«. The highest prevalence of WS (high + some influence) is found in the age group of > 60 years, in 68 % of the subjects. The highest frequencies of weather-related symptoms are reported for stormy weather (30 %) and when it gets colder (29 %). The most frequent symptoms reported by weather-sensitive subjects are headaches/migraine (61 %), lethargy (47 %), sleep disturbances (46 %), fatigue (42 %), joint pain (40 %), irritation (31 %), depression (27 %), vertigo (26 %), concentration problems (26 %) and scar pain (23 %). 32 % of the weather-sensitive subjects have been incapable to do their regular work because of weather-related symptoms at least once last year, 22 % even several times. Co-morbidity was significantly higher in weather-sensitive subjects.
Consequence: On the basis of these data we are planning studies on causal factors of weather-related health effects.